Käfer der Woche

Texte © K. Reißmann, T. Hörren, M. Stern, F. Bötzl und C. Benisch

Menu icon
Sortierrichtung
  
Legende Direktlink

8 Jahre
  6
     
Erste Seite Vorige Seite 1 2 Nächste Seite Letzte Seite


06.06.2025
Plagionotus detritus (L., 1758)
Plagionotus detritus
 A
Plagionotus detritus A
 B
Plagionotus detritus B
 C
Plagionotus detritus C
20 Like
Der 10 bis 19 mm große Bunte Eichenwidderbock Plagionotus detritus (Familie Cerambycidae) imitiert ähnlich wie weitere Bockkäfer (Leptura, Clytus, Xylotrechus) sowie Insekten anderer Ordnungen (z.B. Schwebfliegen, Glasflügler) das Aussehen wehrhafter Wespen (Batessche Mimikry). Seine Verbreitung erstreckt sich von Süd- über Mitteleuropa bis an den Kaukasus, Nordkasachstan und in den Nahen Osten. Die Larven entwickeln sich ein- bis zweijährig in Stämmen und dicken Ästen verschiedener Laubbäume, in Mitteleuropa bevorzugt Eiche (Quercus), gelegentlich auch Hainbuche (Carpinus), Buche (Fagus), und Kastanie (Castanea). Die Käfer findet man am ehesten seitlich und an der Unterseite in der Sonne liegender frisch gefällter Stämme. In Deutschland gilt die Art als stark gefährdet (RL 2). (KR/CB)

31.01.2025
Callidium violaceum (L., 1758)
Callidium violaceum
 A
Callidium violaceum A
 B
Callidium violaceum B
 C
Callidium violaceum C
23 Like
Der Blaue Scheibenbock, auch Veilchenbock genannte Callidium violaceum (Familie Cerambycidae) ist eine von insgesamt drei Arten der Gattung in Europa. Die 8 bis 16 mm große Art ist aufgrund ihrer Färbung und Größe in unserer Fauna unverwechselbar. Die Verbreitung der ursprünglich paläarktischen Art reicht von West- über Mitteleuropa bis an den Polarkreis und im Osten bis Korea und Japan. Heute wird die Art als holarktisch eingestuft. Die Larven leben in verschiedenen Nadelhölzern, vor allem Kiefer (Pinus), Fichte (Picea), Lärche (Larix) und Tanne (Abies), werden zuweilen aber auch in Laubhölzern gefunden. Die Entwicklung erfolgt unter der Rinde abgestorbener Stämme oder starker Äste. Auch verbautes Holz wird angenommen, wenn es berindet und ausreichend feucht ist. Die gesamte Entwicklung dauert 2 Jahre. (KR/CB)

29.11.2024
Rhamnusium bicolor (Schrk., 1781)
Rhamnusium bicolor
 A
Rhamnusium bicolor A
 B
Rhamnusium bicolor B
 C
Rhamnusium bicolor C
28 Like
Der Weidenbock Rhamnusium bicolor (Familie Cerambycidae) ist in fast ganz Europa verbreitet, fehlt jedoch auf den Britischen Inseln, in Spanien und auf den Mittelmeerinseln. Im Norden erreicht die Art Südfinnland und im Osten den Kaukasus. Der 15 bis 23 mm große Käfer ist recht variabel. Neben der häufigsten Form mit rotem Kopf und Halsschild und schwarzblauen Flügeldecken gibt es auch ganz gelb oder rotbraun gefärbte Exemplare sowie Übergänge zwischen der dunklen und der hellen Form. Die Entwicklung erfolgt vor allem in Baumhöhlen von Weide (Salix), Pappel (Populus), Buche (Fagus) und Rosskastanie (Aesculus). Die Käfer erscheinen nur etwa 14 Tage lang im Juni/Juli. Tagsüber sitzen sie an ihren Brutbäumen und werden während der Dämmerungsstunden aktiv. (KR)

20.09.2024
Spondylis buprestoides (L., 1758)
Spondylis buprestoides
 A
Spondylis buprestoides A
 B
Spondylis buprestoides B
 C
Spondylis buprestoides C
14 Like
Für einen Bockkäfer (Familie Cerambycidae) sieht der Waldbock Spondylis buprestoides eher ungewöhnlich aus. Der 12 bis 24 mm große Käfer ist, entgegen seinen Artgenossen mit ihren meist etwa körperlangen Fühlern, nur mit sehr kurzen, bis etwa zum hinteren Halsschildrand reichenden Fühlern ausgestattet, die zylindrische Körperform tut ein übriges. Die Entwicklung vollzieht sich in Kiefer (Pinus), aber auch in Fichte (Picea), Tanne (Abies) und in Lärche (Larix). Die Käfer kann man im Sommer auf und unter geschlagenem Holz finden. Zwar sind sie überwiegend nachtaktiv und verstecken sich tagsüber meist, fliegen jedoch an warmen Tagen auch immer wieder tagsüber gefälltes Holz an. (KR)

21.06.2024
Oberea erythrocephala (Schrk., 1776)
Oberea erythrocephala
 A
Oberea erythrocephala A
 B
Oberea erythrocephala B
 C
Oberea erythrocephala C
27 Like
Der Rotköpfige Linienbock Oberea erythrocephala gehört den Bockkäfern (Familie Cerambycidae). Die schlanke, 9-14 mm lange, flugfähige Art findet man von Mai bis Juli an Wolfsmilchgewächsen (Euphorbia sp.), in deren Stängeln und Wurzeln die einjährige Larvenentwicklung stattfindet. Als xerothermophile Art bevorzugt O. erythrocephala sandige Heiden und Wärmehänge. Sie ist im südlichen Mitteleuropa verbreitet und wird nach Norden hin seltener. 1980 wurde die Art in die USA und Kanada zur Bekämpfung der Eselswolfsmilch (Euphorbia esula) auf Weideland eingeführt und bis Mitte der 90er-Jahre in mehreren Bundesstaaten freigesetzt, wo sie sich teilweise etablieren konnte. (CB)

12.04.2024
Rhagium sycophanta (Schrk., 1781)
Rhagium sycophanta
 A
Rhagium sycophanta A
 B
Rhagium sycophanta B
 C
Rhagium sycophanta C
27 Like
Der 17 bis 30 mm große Eichen-Zangenbock Rhagium sycophanta (Familie Cerambycidae) ist der größte der vier Vertreter der Gattung Rhagium in unserer Fauna. Insgesamt enthält die Gattung 17 Arten in der Paläarktis, davon 12 in der Westpalärktis. Rhagium sycophanta ist von Europa bis Kleinasien, den Kaukasus und bis zum Altaigebirge verbreitet. Die stenotope, silvicole Art lebt in Laub- und Mischwäldern von der Ebene bis in niedrige Gebirgslagen. Sie entwickelt sich an Eiche, seltener an anderen Laubbäumen wie Buche, Linde, Birke, Erle und Kastanie. Man findet die Käfer meist an ihren Brutbäumen, oft am Fuß von Eichen, aber gelegentlich auch auf Doldenblüten. Die Larven fressen breite flache Gänge unter der Rinde von Eichenstümpfen, gefällten Stämmen oder beschädigten Eichen. Die früher in Deutschland häufige Art ist heute seltener geworden und gilt als gefährdet (RL 3). (CB)

02.02.2024
Trichoferus pallidus (Ol., 1790)
Trichoferus pallidus
 A
Trichoferus pallidus A
 B
Trichoferus pallidus B
 C
Trichoferus pallidus C
21 Like
Der 14 bis 21 mm große Bleiche Alteichen-Nachtbock Trichoferus pallidus (Familie Cerambycidae) ist der einzige Vertreter der Gattung in unserer Fauna. Die thermophile Art ist von West- über Mitteleuropa bis zur Krim und zum Nordkaukasus verbreitet. Man findet die nachtaktive Art in alten Eichenwäldern an alten, teilverlichteten Eichen im Absterbeprozess. Trichoferus pallidus hat sehr hohe Ansprüche an sein Habitat und gilt als Urwaldreliktart. Seine Vorkommen sind auf Wälder mit durchgehender Waldtradition seit Ende der letzten Eiszeit vor 12.500 Jahren beschränkt. Die Larven entwickeln sich unter der Rinde toter Stämme oder starker Äste, fast ausschließlich an Eiche, sehr selten an Buche oder Linde. Aktuelle Funde der äußerst seltenen Art liegen nur aus Baden, der Pfalz und Hessen vor. Trichoferus pallidus gilt als vom Aussterben bedroht (RL 1). (CB)

01.12.2023
Chlorophorus varius (Müll., 1766)
Chlorophorus varius
 A
Chlorophorus varius A
 B
Chlorophorus varius B
 C
Chlorophorus varius C
25 Like
Der 8 bis 14 mm große Variable Widderbock Chlorophorus varius (Familie Cerambycidae) ist einer von vier aktuell aus Deutschland gemeldeten Arten der Gattung Chlorophorus. Die stenotope, thermophile Art kommt in Süd-, Mittel und Osteuropa, im Osten bis Kleinasien, Nordiran, den Kaukasus, Transkaukasien und Westsibirien vor. Sie leben auf Wiesen und Waldrändern in warmen Gegenden. Die Imagines findet man von Mai bis August an Wärmehängen, in Weinbergen und an sonnenexponierten Waldrändern und Wegrainen auf Doldenblüten. Die Larven entwickeln sich 2-3-jährig in 2 bis 5 cm dicken absterbenden oder trockenen Ästen verschiedener Laubbäume, unter anderem Rosskastanie, Ulme, Ahorn, Erle, Esche und anderen. In Deutschland liegen Meldungen aus dem Südwesten und einigen östlichen Ländern vor. Chlorophorus varius gilt als vom Aussterben bedroht (RL 1). (CB)

01.09.2023
Megopis scabricornis (Scop., 1763)
Megopis scabricornis
 A
Megopis scabricornis A
 B
Megopis scabricornis B
 C
Megopis scabricornis C
20 Like
Der 30 bis 50 mm große Körnerbock Megopis scabricornis (Familie Cerambycidae) gehört zu unseren größten und sehr seltenen Arten. Er ist der einzige Vertreter der Gattung Megopis in unserer Fauna und ist von Nordspanien über das südliche Mitteleuropa bis Kleinasien, den Kaukasus und Iran verbreitet. Die thermophile Urwaldreliktart ist polyphag. Ihre Larven entwickeln sich im morschen, feuchten Holz absterbender Laubbäume (unter anderem Buche, Linde, Pappel, Apfel, Kirsche und Rosskastanie) in Laubwäldern, Parks, Alleen, Streuobstwiesen und Flussauen. Die Käfer erscheinen von Juni bis August. Sie sind dämmerungs- und nachtaktiv und werden von Licht angelockt. In Deutschland kommt die Art vor allem im Südwesten vor, neben Einzelfunden aus Brandenburg und Sachsen. Sie gilt als vom Aussterben bedroht (RL 1). (CB)

23.12.2022
Hylotrupes bajulus (L., 1758)
Hylotrupes bajulus
 A
Hylotrupes bajulus A
 B
Hylotrupes bajulus B
 C
Hylotrupes bajulus C
15 Like
Der 7 bis 21 mm große Hausbock Hylotrupes bajulus (Familie Cerambycidae) ist der einzige Vertreter der Gattung weltweit. Hylotrupes bajulus ist ursprünglich paläarktisch verbreitet, wurde durch den Menschen aber inzwischen nach Nordamerika und Südafrika und kürzlich auch nach Australien verschleppt. Die Art entwickelt sich meist an verbautem Nadelholz (im Splintholz), z.B. in Dachstühlen. Im Gegensatz zu den Holzwürmern erkennt man die Nagetätigkeit der Larven nicht an herausfallendem Holzmehl. Je nach Temperatur sowie Art und Nährstoffgehalt des Holzes dauert die Larvenentwicklung 4 bis 10 Jahre. Dabei versuchen die Larven einen niedrigeren Nährstoffgehalt des Holzes durch eine höhere Fraßmenge zu kompensieren, wobei innerhalb kurzer Zeit erhebliche Schäden entstehen. Ein Befall ist daher in manchen Bundesländern meldepflichtig. In Deutschland ist die Art überall vorhanden und nicht gefährdet. (CB)

21.10.2022
Rosalia alpina (L., 1758)
Rosalia alpina
 A
Rosalia alpina A
 B
Rosalia alpina B
 C
Rosalia alpina C
22 Like
Der 15 bis 38 mm große Alpenbock Rosalia alpina (Familie Cerambycidae) ist der einzige Vertreter der Gattung und wohl eine der schönsten Käferarten in unserer Fauna. Die Verbreitung erstreckt sich über Mittel- und Südeuropa, von den Pyrenäen bis Kleinasien und zum Kaukasus. Rosalia alpina bevorzugt lichte, urständige Buchenhangwälder in Süd- und Westexposition in Höhenlagen zwischen 600 und 1000 m ü. NN. Die Käfer erscheinen etwa von Ende Juni bis Anfang September, mit einem Höhepunkt der Aktivitätszeit zwischen Mitte Juli und Mitte August. Die Entwicklung vollzieht sich in Mitteleuropa meist im Holz toter oder anbrüchiger, sonnig stehender Buchen (Fagus sylvatica), sehr viel seltener in Bergahorn (Acer pseudoplatanus). Rosalia alpina ist in Deutschland sehr selten, stark gefährdet (RL 2) und durch die BArtSchV streng geschützt. Themenseite... (CB)

27.05.2022
Leptura aurulenta (F., 1792)
Leptura aurulenta
 A
Leptura aurulenta A
 B
Leptura aurulenta B
 C
Leptura aurulenta C
28 Like
Der 13 bis 18 mm große Goldhaarige Halsbock Leptura aurulenta (Familie Cerambycidae) ist eine von fünf Arten der Gattung Leptura in Deutschland. Verwechslungen sind mit der Schwesterart Leptura quadrifasciata möglich, die jedoch ganz schwarze Beine aufweist. Die stenotope, thermophile Art kommt in Nordwestafrika sowie Süd- und Mitteleuropa vor. Sie bevorzugt sonnige Waldränder und Waldwiesen in collinen Lagen. Die Larvenentwicklung erfolgt in den Stümpfen und Wurzelstöcken toter Laubhölzer, vor allem Buche, aber auch Eiche, Weide, Pappel, Erle, Birke und Kastanie. Die Imagines erscheinen von Juni bis August auf Doldenblüten. Sie sind in der Sonne recht lebhaft und fliegen gern. In Deutschland ist die Art auf den Süden und Westen beschränkt. Sie gilt als stark gefährdet (RL 2). (CB)

11.03.2022
Rhagium bifasciatum F., 1775
Rhagium bifasciatum
 A
Rhagium bifasciatum A
 B
Rhagium bifasciatum B
 C
Rhagium bifasciatum C
21 Like
Der 12 bis 22 mm große Gelbbindige Zangenbock Rhagium bifasciatum (Familie Cerambycidae) ist einer von vier Vertretern der Gattung in Deutschland. Die Gattung ist mit 25 Arten holarktisch verbreitet. Die stenotope, silvicole Art ist von Europa bis Kleinasien und zum Kaukasus verbreitet. Die Käfer bevorzugen Nadel- und Mischwälder der planaren bis montanen Zone. Die meist 2-jährige Larvenentwicklung erfolgt im toten Holz von Stümpfen und Stämmen von Fichten und Kiefern, seltener in Laubhölzern wie Buche und Eiche. Im Gegensatz zu den Schwesterarten R. inquisitor und R. mordax baut die Larve keine Puppenwiege unter der Rinde, sondern verpuppt sich im morschen Holz. Die tagaktiven Käfer findet man ab Ende April auf Baumstämmen und Zweigen, gelegentlich auf Blüten. In Deutschland aus allen Regionen gemeldet und nicht selten. (CB)

15.10.2021
Callidium aeneum (DeGeer, 1775)
Callidium aeneum
 A
Callidium aeneum A
 B
Callidium aeneum B
 C
Callidium aeneum C
22 Like
Der 9 bis 15 mm große Erzfarbene Scheibenbock Callidium aeneum (Familie Cerambycidae) ist eine von drei bei uns vorkommenden Arten der Gattung. Weltweit sind 21 Callidium-Arten beschrieben worden, davon die Mehrzahl aus der Nearktis. Die silvicole Art ist montan bis subalpin verbreitet und reicht von Nord- und Mitteleuropa über Kleinasien und den Kaukasus bis Sibirien. Sie entwickelt sich einjährig an Fichten, seltener an Kiefer, Tanne oder Lärche. Die Larven benötigen eine ausreichende Holzfeuchte. In zwischenzeitlich verbautem Holz kann die Entwicklung oft noch abgeschlossen werden. Die Verpuppung erfolgt in einem Hakengang im Holz, wodurch die Art technisch schädlich werden kann. In Deutschland ist die Art aus fast allen Regionen nachgewiesen, ist aber zerstreut und nicht häufig bis selten. (CB)

04.06.2021
Xylotrechus rusticus (L., 1758)
Xylotrechus rusticus
 A
Xylotrechus rusticus A
 B
Xylotrechus rusticus B
 C
Xylotrechus rusticus C
24 Like
Der 9 bis 20 mm große Dunkle Holzklafterbock Xylotrechus rusticus (Familie Cerambycidae) gehört zu den relativ häufigeren Arten der fünf Arten der Gattung in Deutschland. Die Art ist paläarktisch verbreitet von Europa über Zentralasien und Sibirien bis Korea und Japan. Die stenotope, silvicole und xylodetriticole Art lebt in Laubwäldern und an Waldrändern, am Oberrhein vor allem in Auwäldern. Man findet die tagaktiven Käfer von Ende Mai bis Juli auf absterbenden oder gefällten Laubbäumen, z.B. Weide, Espe, Buche, Birke oder Pappel, auf denen die Tiere hervorragend getarnt sind. Blüten besuchen sie nicht. Die Larven entwickeln sich bis 3-jährig im sonnenexponierten Holz der genannten Laubbäume. In Deutschland fehlt Xylotrechus rusticus im Nordwesten und gilt insgesamt als selten und stark gefährdet (RL 2). (CB)

19.02.2021
Acanthocinus aedilis (L., 1758)
Acanthocinus aedilis
 A
Acanthocinus aedilis A
 B
Acanthocinus aedilis B
 C
Acanthocinus aedilis C
22 Like
Der 12 bis 20 mm lange Zimmermannsbock Acanthocinus aedilis (Familie Cerambycidae) ist der häufigste der drei Arten der Gattung in Deutschland. Die Fühler des Weibchens überragen den Körper um das doppelte, die des Männchens sogar um das fünffache. Die stenotope Art lebt in gemäßigten bis kühlgemäßigten Regionen, Europa bis Nordbalkan, Kaukasus, Sibirien, Mongolei und China. Sie kommt in Nadel- und Mischwäldern von der Ebene bis ins Gebirge vor. Man findet die tagaktiven Käfer meist an frisch geschlagenen Kiefern. Sie ernähren sich von Nadeln, Bast und Rinde ihrer Wirtsbäume. Die Larven entwickeln sich 1-2-jährig im Bast von Kiefer, gelegentlich Tanne, Fichte und Lärche. Sie schlüpfen im Herbst und überwintern in der Puppenwiege. In Deutschland liegen Meldungen aus fast allen Bundesländern vor. Die Art gilt als nicht gefährdet. (CB)

17.07.2020
Mesosa nebulosa (F., 1781)
Mesosa nebulosa
 A
Mesosa nebulosa A
 B
Mesosa nebulosa B
 C
Mesosa nebulosa C
24 Like
Der 9 bis 15 mm lange Graubindige Augenfleckbock Mesosa nebulosa (Familie Cerambycidae) ist die häufigere der beiden Mesosa-Arten in Deutschland. Durch ihre Färbung ist die Art auf Rinde perfekt getarnt. Sie ist in Nordafrika und Europa weit verbreitet und nicht selten, aber auch nicht häufig. Sie ist polyphag und entwickelt sich 2-3-jährig in abgestorbenen, weißfaulen Ästen verschiedener Laubbäume, z.B. Hainbuche (Carpinus), Buche (Fagus), Eiche (Quercus), Ahorn (Acer), Ulme (Ulmus) und Linde (Tilia). Die Käfer schlüpfen im Herbst und überwintern in der Puppenkammer. Man findet die eurytopen, silvicolen Käfer von April bis Juni auf Sträuchern und Bäumen sowie an Klafterholz in Laubwäldern und an Waldrändern. In Deutschland liegen aktuelle Funde aus allen Bundesländern vor. Trotzdem gilt die Art als gefährdet (RL 3). (CB)

10.04.2020
Menesia bipunctata (Zoubk., 1829)
Menesia bipunctata
 A
Menesia bipunctata A
 B
Menesia bipunctata B
 C
Menesia bipunctata C
38 Like
Der 6 bis 9 mm große Zweipunktige Kreuzdornbock Menesia bipunctata (Familie Cerambycidae) ist der einzige Vertreter der Gattung in Deutschland. Er ist von Westfrankreich über Russland bis in den südlichen Ural und in Südeuropa von Nordost-Italien über Slowenien bis Rumänien verbreitet. Die stenotope, paludicole Art bevorzugt Moore, Sümpfe, und feuchte Auwälder als Lebensraum. Die Larven entwickeln sich in abgestorbenen, dünnen Zweigen des Faulbaums (Frangula alnus), viel seltener in anderen Laubhölzern. Die Imagines sitzen auf der Unterseite der Blätter und sind bei warmem Wetter recht flüchtig. In Deutschland liegen aktuelle Funde aus zahlreichen Bundesländern vor, mit einer Auslöschungszone im Rheinland, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Thüringen. Die Art gilt als gefährdet (RL 3). (CB)

06.09.2019
Lamia textor (L., 1758)
Lamia textor
 A
Lamia textor A
 B
Lamia textor B
 C
Lamia textor C
31 Like
Der Weberbock Lamia textor ist einer der wenigen flugunfähigen Bockkäfer (Familie Cerambycidae) der deutschen Fauna. Die Käfer findet man eher zufällig, wenn sie abends in der Dämmerung träge am Boden in der Nähe ihrer Brutbäume umherkriechen. Die Entwicklung erfolgt im Holz noch lebender Weiden (Salix) und Pappeln (Populus), seltener in Erle (Alnus) und Birke (Betula). Die Käfer kann man aufgrund ihrer hohen Lebenserwartung von etwa 300 Tagen bereits im April und je nach Witterung bis in den späten Oktober hinein beobachten. Früher galt die Art als häufig. Heute ist der Weberbock eine Seltenheit, die so mancher noch nicht zu Gesicht bekommen hat. Entsprechend wird er in der Roten Liste Deutschlands als stark gefährdet (RL 2) geführt. (KR)

19.07.2019
Phytoecia nigripes (Voet, 1778)
Phytoecia nigripes
 A
Phytoecia nigripes A
 B
Phytoecia nigripes B
 C
Phytoecia nigripes C
26 Like
Der 10 bis 16 mm lange Schwarzfüßige Walzenhalsbock Phytoecia nigripes (Familie Cerambycidae) ist eine von acht aktuell aus Deutschland gemeldeten Arten der Gattung und kann auf den ersten Blick mit Bockkäfern der Gattung Oberea verwechselt werden. Die pontomediterrane Art ist von den Pyrenäen über die Alpen bis nach Südosteuropa, Syrien und rund um das Schwarze Meer verbreitet und bevorzugt colline bis montane Lagen. P. nigripes ist xerothermophil und kommt an Wärmehängen und Kalktriften vor. Die Käfer entwickeln sich an Doldengewächsen (Umbelliferae), z.B. an Kälberkropf (Chaerophyllum) und an Laserkraut (Laserpitium). In Deutschland liegen aktuelle Meldungen nur aus Bayern und Baden-Württemberg vor. Die Art gilt als gefährdet (RL 3). (CB)

24.05.2019
Chlorophorus figuratus (Scop., 1763)
Chlorophorus figuratus
 A
Chlorophorus figuratus A
 B
Chlorophorus figuratus B
 C
Chlorophorus figuratus C
24 Like
Der 7 bis 13 mm große Schulterfleckige Widderbock Chlorophorus figuratus (Familie Cerambycidae) ist einer von vier Vertretern der Gattung in Deutschland, allesamt recht selten. Mit seiner weißen Bindenzeichnung auf schwarzem Grund kann er bei uns nur mit C. sartor verwechselt werden. C. figuratus ist südpaläarktisch verbreitet, von Süd- bis Mitteleuropa, Kleinasien, dem Kaukasus und bis Westsibirien. Die stenotope, thermophile Art kommt an Wärmehängen und auf Steppenheiden vor und entwickelt sich zweijährig xylophag in toten Ästen einer ganzen Reihe von Laubhölzern, z.B. Ulme (Ulmus), Eiche (Quercus), Kastanie (Castanea) und weiteren. Die adulten Tiere sind Blütenbesuchern, man findet sie Juni bis August auf Blüten von Compositae, Umbelliferen und Weißdorn. In Deutschland gilt die Art als stark gefährdet (RL 2). (CB)

29.03.2019
Callimus angulatus (Schrk., 1789)
Callimus angulatus
 A
Callimus angulatus A
 B
Callimus angulatus B
 C
Callimus angulatus C
30 Like
Der 7 bis 9 mm große Schmaldeckenbock Callimus angulatus (Familie Cerambycidae) ist der einzige Vertreter der Gattung in Deutschland. Die mediterrane Art ist von Spanien über Italien bis zum Kaukasus und in den Nordiran verbreitet. Circumalpin wird Mitteleuropa erreicht. Bei uns ist die thermophile Art auf Wärmegebiete in der Südhälfte Deutschlands beschränkt und dort überall sehr selten. Die Larve entwickelt sich in armdicken, abgestorbenen Ästen von Eiche (Quercus) und Buche (Fagus). Die schlanken, metallisch blauen Käfer findet man bei sonnigem Wetter an Wärmehängen und Waldrändern auf blühendem Weißdorn (Crataegus) und Kreuzdorn (Rhamnus), kaum auf anderen Blütenpflanzen. In Deutschland ist Callimus angulatus als stark gefährdet (RL 2) eingestuft. (CB)

01.02.2019
Pedostrangalia revestita (L., 1767)
Pedostrangalia revestita
 A
Pedostrangalia revestita A
 B
Pedostrangalia revestita B
 C
Pedostrangalia revestita C
23 Like
Obwohl aus fast allen Regionen Deutschlands gemeldet, ist der Bockkäfer Pedostrangalia revestita (Familie Cerambycidae) aufgrund seiner akrodendrischen Lebensweise und der sehr speziellen Ansprüche der Larven eine nur selten gefundene Art. Funde resultieren meist aus "abgestürzten" Tieren oder Auszuchten herabgestürzter besiedelter Kronenäste. Die Entwicklung der Larve erfolgt in verschiedenen Laubbaumarten, vor allem in toten, rotfaulen Partien noch lebender Bäume oder den Ansatzstellen morscher Äste. Die sehr hübsche, 8 bis 15 mm große Art ist bei flüchtiger Betrachtung mit Rhamnusium bicolor zu verwechseln, fällt aber deutlich kleiner aus als diese und hat eine gänzlich andere Lebensweise. In Deutschland ist die Art als stark gefährdet eingestuft (RL 2). (KR)

07.12.2018
Oxymirus cursor (L., 1758)
Oxymirus cursor
 A
Oxymirus cursor A
 B
Oxymirus cursor B
 C
Oxymirus cursor C
23 Like
Der 16 bis 30 mm große, farblich recht variable Schulterbock Oxymirus cursor, früher Toxotus cursor, gehört in die Unterfamilie Lepturinae der Bockkäfer (Familie Cerambycidae). Die Art ist in ganz Europa, mit Ausnahme des Südens verbreitet und erreicht im Osten den Kaukasus und Sibirien. Der stenotope, silvicole Oxymirus cursor bevorzugt Nadelwälder, vor allem Fichtenwälder der montanen bis alpinen Stufe. Die lignicole und xylodetriticole Art entwickelt sich vor allem in feuchtem und morschem Wurzelholz von Fichte (Picea) und Kiefer (Pinus). An warmen Tagen fliegen die Käfer, man findet sie an alten Stämmen, gelegentlich auch auf Blüten. In Deutschland ist Oxymirus cursor aus den meisten Bundesländern gemeldet und nicht gefährdet. (CB)

24.08.2018
Prionus coriarius (L., 1758)
Prionus coriarius
 A
Prionus coriarius A
 B
Prionus coriarius B
 C
Prionus coriarius C
30 Like
Der Sägebock Prionus coriarius (Familie Cerambycidae) gehört mit 18 bis 45 mm bereits zu den großen Arten der deutschen Fauna. Ihren volkstümlichen Namen trägt die Art wegen der sägeblattartig erweiterten Fühlerglieder der Männchen. Die 3-jährige Entwicklung der Larven vollzieht sich in Eiche (Quercus), vor allem im Wurzelholz und im bodennahen Stammholz lebender, aber kranker Bäume. Tagsüber sitzen die Käfer oft reglos im unteren Stammbereich, meist verdeckt durch niedere Vegetation. In der Dämmerung steigen sie an den Baumstämmen empor und sind dann leicht zu entdecken. Wegen seiner ausgesprochenen Dämmerungs- und Nachtaktivität wird der Käfer jedoch trotz seiner Häufigkeit (aktuell aus allen Teilen Deutschlands gemeldet) wenig gesehen. In der Roten Liste Deutschlands wird er nicht geführt. (KR)


Erste Seite Vorige Seite 1 2 Nächste Seite Letzte Seite
Verbreitungskarte
 Messtischblatt: -
Schließen
Katalogstatus
Schließen
Schließen
Schließen
ModulSchließen
up