Käfer der Woche

Texte © K. Reißmann, T. Hörren, M. Stern, F. Bötzl und C. Benisch

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04.08.2017
Mordellochroa milleri Em., 1876
Mordellochroa milleri
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Mordellochroa milleri A
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Mordellochroa milleri C
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Der 5,0 bis 6,3 mm große Stachelkäfer Mordellochroa milleri (Familie Mordellidae) galt bis vor kurzem als Art, welche im Südosten Europas und in Frankreich beheimatet ist. Im Jahr 2000 wurde die Art als Neufund für Deutschland aus Bayern gemeldet und konnte 2009 erstmals auch aus Baden-Württemberg nachgewiesen werden. Sie scheint sich stromabwärts entlang des Rheins auszubreiten, da inzwischen auch Funde aus Rheinland-Pfalz bekannt wurden. M. milleri ist eine von drei Arten der Gattung Mordellochroa und in ihrer gelbroten Färbung und den schwarzen Augen, Flügeldecken und Teilen der Hinterbeine und -tarsen unverkennbar. Die Larven entwickeln sich in morschem Holz verschiedener Baumarten. Die Käfer sitzen meist in Blüten und fressen Pollen. (TH/KR)

28.07.2017
Ampedus cardinalis (Schdte., 1865)
Ampedus cardinalis
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Der Kardinalrote Schnellkäfer Ampedus cardinalis (Familie Elateridae) gehört mit seinen 12 bis 15,5 mm Größe bereits zu den großen Arten der Gattung. Er ist eine von vielen rot gefärbten und nur schwer unterscheidbaren Arten. Innerhalb Europas wird die Art aus dem südlichen Nordeuropa, Mitteleuropa und Westeuropa gemeldet. Die Larven benötigen für die Entwicklung vor allem rotfaule Höhlungen in noch lebenden Eichen, sehr selten auch anderer Laubbäume. Durch den Verlust solcher Lebensräume ist die Art in Mitteleuropa äußerst selten und wird in der Roten Liste Deutschlands als vom Aussterben bedroht (RL1) geführt. Den Käfern wird Nachtaktivität nachgesagt. (KR)

21.07.2017
Lycoperdina succincta (L., 1767)
Lycoperdina succincta
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Die Verbreitung des Gebänderten Stäublingskäfers Lycoperdina succincta (Familie Endomychidae) erstreckt sich von Dänemark und Schweden über Mitteleuropa und östliches Südeuropa bis nach Osteuropa. In Deutschland aus den meisten Landesteilen gemeldet, vereinzelt aber nur alte Nachweise. Habitat sind offene, schütter bewachsene Stellen, wie z.B. langsam zuwachsende Heideflächen. Die Larven entwickeln sich in Bovisten (Lycoperdon und Vascellum) und Erdsternen (Geastrum). Ab September sind die Puppen in den Pilzen zu finden, ab Oktober die jungen Käfer. Die Käfer überwintern, meist in den Pilzen, mitten in der Sporenmasse. In der Roten Liste Deutschlands als gefährdet eingestuft. (KR)

14.07.2017
Lichenophanes varius (Ill., 1801)
Lichenophanes varius
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Der Kapuzenkäfer Lichenophanes varius ist westpaläarktisch verbreitet. Er ist einer der wenigen Vertreter der Kapuzinerkäfer (Familie Bostrichidae) in Mitteleuropa und mit 8 bis 12 mm auch eine der großen Arten dieser Familie. Die in Deutschland sehr seltene Art gilt als Urwaldrelikt, welches nur aus urständigen Wäldern gemeldet wird. Die Eier werden an tote, stehende Buchen (Fagus sylvatica) gelegt. Die Larven leben mehrere Jahre vor allem im trockenen Stammholz und in starken Ästen. Der Käfer versteckt sich tagsüber in den Gängen der Larven und verlässt diese erst nachts. Nach Einbruch der Dunkelheit kann man ihn sehr gut im Taschenlampenschein beobachten. (KR)

07.07.2017
Sisyphus schaefferi (L., 1758)
Sisyphus schaefferi
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Die Verbreitung des 6,5 bis 12 mm großen, mit den großen Pillendrehern (Scarabaeus) verwandten Pillenwälzers Sisyphus schaefferi (Familie Scarabaeidae) erstreckt sich über Süd- und Mitteleuropa. Der Käfer bevorzugt Schafdung. Aus dem Dung werden Kotpillen geformt, die an einen geeigneten Ort gerollt und dort vergraben werden. Für jede Kotpille wird eine Brutkammer angefertigt. Aus der Kotpille wird eine Brutbirne geformt, in die ein Ei abgelegt wird. Im Gegensatz zu den Arten der Gattung Copris wird keine Brutpflege, sondern nur Brutfürsorge betrieben. Die Käfer selbst ernähren sich ebenfalls von Kot, graben aber keine Fraßpillen ein, sondern fressen diesen an Ort und Stelle. (KR)

30.06.2017
Spondylis buprestoides (L., 1758)
Spondylis buprestoides
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Für einen Bockkäfer (Familie Cerambycidae) sieht der Waldbock Spondylis buprestoides eher ungewöhnlich aus. Der 12 bis 24 mm große Käfer ist, entgegen seinen Artgenossen mit ihren meist etwa körperlangen Fühlern, nur mit sehr kurzen, bis etwa zum hinteren Halsschildrand reichenden Fühlern ausgestattet, die zylindrische Körperform tut ein übriges. Die Entwicklung vollzieht sich in Kiefer (Pinus), aber auch in Fichte (Picea), Tanne (Abies) und in Lärche (Larix). Die Käfer kann man im Sommer auf und unter geschlagenem Holz finden. Zwar sind sie überwiegend nachtaktiv und verstecken sich tagsüber meist, fliegen jedoch an warmen Tagen auch immer wieder tagsüber gefälltes Holz an. (KR)

23.06.2017
Leistus spinibarbis (F., 1775)
Leistus spinibarbis
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Die Verbreitung des 7,7-10,4 mm großen Dornbarts Leistus spinibarbis (Familie Carabidae) erstreckt sich über das Mittelmeergebiet, Südwest- und Mitteleuropa. Lebensraum der Käfer sind trocken-warme Biotope, wie Calluna-Heiden und Kalktrockenhänge der tieferen Lagen. Die Art kommt zwar in den Mittelgebirgen in geeigneten Biotopen vor, steigt aber nicht besonders weit auf. Verwechslungen mit anderen Leistus-Arten sind möglich, meist mit L. fulvibarbis und L. rufomarginatus, die aber vollkommen andere Habitate bewohnen. Der flugfähige Dornbart hat in den letzten Jahren in Deutschland merklich Habitate verloren und wurde daher in die Rote Liste als Art der Vorwarnstufe aufgenommen. (KR)

16.06.2017
Chalcophora mariana (L., 1758)
Chalcophora mariana
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Der Marienprachtkäfer Chalcophora mariana ist mit 24 bis 30 mm die größte Art der Prachtkäfer (Familie Buprestidae) in Mitteleuropa. Sein Vorkommen in Deutschland beschränkt sich heute auf Teile der ehemaligen DDR und die südlichsten Bundesländer. Die Entwicklungsdauer wird mit zwei (Südeuropa) bis vier (Mitteleuropa) Jahren angegeben. Brutsubstrat ist totes Holz von Kiefer (Pinus). Das Brutsubstrat kann dabei über mehrere Generationen besiedelt und letzten Endes zu Staub zerlegt werden. Wer den Marienprachtkäfer beobachten will, sollte dies zwischen etwa 10 Uhr und 15 Uhr tun, da die Käfer nur in der größten Hitze aktiv und früher oder später nur sehr vereinzelt zu finden sind. (KR)

09.06.2017
Hypera dauci (Ol., 1807)
Hypera dauci
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Der hübsch gezeichnete Rüssler Hypera dauci (Familie Curculionidae) gehört mit einer Körperlänge von 5-7 mm zu den größeren Vertretern der Gattung Hypera und kommt von Süd- bis zum südlichen Nordeuropa vor (nach Norden hin seltener). Die xerophile Art findet man auf trockenen, sandigen und vegetationsarmen Böden, z.B. Ruderalflächen, Sandgruben und Rohbodenstandorten. Käfer und Larven leben ektophag ausschließlich auf dem Gewöhnlichen Reiherschnabel (Erodium cicutarium). H. dauci ist nachtaktiv. Tagsüber verbergen sich die Käfer am Boden unter der Wirtspflanze. Durch seine Zeichnung ist der Käfer auf sandigem Untergrund hervorragend getarnt und entgeht leicht der Beobachtung. (CB)

02.06.2017
Gibbium psylloides (Czenp., 1778)
Gibbium psylloides
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Der 2-3,2 mm große, bräunlich-rote Kugelkäfer Gibbium psylloides (Familie Ptinidae) ist eine von mehreren Arten der Familie, die synanthrop leben. Er wurde vom Menschen weltweit verschleppt. Meist findet man sie in alten Gebäuden mit so genannten Fehlböden, die mit Dreschabfällen oder Stroh verfüllt wurden, aber auch immer wieder in alten Scheunen oder in Apotheken in Behältern mit alten Kräutern. Käfer und Larven leben an und von trockenen pflanzlichen (Getreide) und tierischen Produkten (Felle, Federn, Wolle) und können gelegentlich daran schädlich werden. Treten sie massenhaft auf, können die nachtaktiven Käfer recht lästig werden und sind schwierig zu bekämpfen. (KR)

26.05.2017
Dircaea australis Fairm., 1856
Dircaea australis
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Die auffällig gefärbte, 8-12 mm lange Dircaea australis gehört zu den Düsterkäfern (Familie Melandryidae). Sie kommt in Mitteleuropa (Frankreich, Deutschland, Österreich, Ungarn, Slowakei, Rumänien, Litauen) und im südlichen Nordeuropa (Schweden) vor. In Deutschland sind Funde aus Westfalen und in jüngerer Zeit aus der Pfalz bekannt. Dircaea australis ist ein seltenes, xylodetriticoles Urwaldrelikt und entwickelt sich vor allem in morschem, weißfaulem Buchenholz (Fagus sylvatica), seltener in Linde (Tilia) und Mehlbeere (Sorbus aria). Bei warmem Wetter können die flinken Tiere tagsüber an den Buchenstämmen beobachtet werden. In Deutschland ist die Art als vom Aussterben bedroht eingestuft. (CB)

19.05.2017
Epitrix atropae Foudr., 1860
Epitrix atropae
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Der nur 1,5-2 mm große Flohkäfer Epitrix atropae gehört zu den Blattkäfern (Familie Chrysomelidae). Die stenotope Art kommt in West- und Mitteleuropa vor. In Deutschland fehlt sie im Norden und Osten. Epitrix atropae kommt in Wäldern, auf Kahlschlägen und an lichten Stellen vor, an denen die Wirtspflanze, die Tollkirsche (Atropa belladonna) wächst. Seltener wird die Art von Bilsenkraut (Hyoscyamus) und Bocksdorn (Lycium) gemeldet. Die Käfer sind phyllophag und hinterlassen an den Blättern charakteristische Fraßspuren. Die Larven entwickeln sich an den Wurzeln im Boden. Werden die Tiere beunruhigt, können sie sich mit einem Sprung in Sicherheit bringen (Name der Unterfamilie!). (CB)

12.05.2017
Tetratoma fungorum F., 1790
Tetratoma fungorum
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Tetratoma fungorum gehört zur artenarmen Familie Tetratomidae, die mit den Melandryidae eng verwandt ist. Die 4-4,5 mm große Art weist ein gelbrotes Halsschild und blauschwarze Flügeldecken auf und ist durch die auffällige 4-gliedrige Fühlerkeule (Familienname!) gekennzeichnet. T. fungorum ist in Mitteleuropa und im südlichen Nordeuropa verbreitet, im Osten bis zum Kaukasus. Die mycetobionte Art entwickelt sich an Baumschwämmen (Piptoporus betulinus, Polyporus squamosus, Laetiporus sulphureus und Pholiota adiposa) an Laubbäumen (Buche, aber auch Eiche, Birke, u.a.). T. fungorum ist aus ganz Deutschland gemeldet, bevorzugt aber Vorgebirge und niedrige Gebirgslagen. (CB)

05.05.2017
Asida sabulosa (Fuessl., 1775)
Asida sabulosa
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Der Schwarzkäfer Asida sabulosa (Familie Tenebrionidae) ist in Mitteleuropa der einzige Vertreter einer Gattung, die im mediterranen Raum durch eine Vielzahl sehr ähnlicher Arten vertreten ist. Das Verbreitungsgebiet der 11-15 mm großen Art liegt im südwestlichen Europa. In Mitteleuropa reicht sie bis nach Rheinland-Pfalz. Die nordöstlichsten Nachweise in Deutschland stammen aus der Vulkaneifel. Die Art benötigt trocken-warme, spärlich bewachsene Geröllflächen. Aktuelle Meldungen aus Deutschland existieren nur noch aus dem Saarland und dem nördlichen Rheinland-Pfalz ("Rheinland"). Für die Pfalz und Hessen gilt die Art als verschollen oder ausgestorben. (KR)

28.04.2017
Carabus intricatus L., 1761
Carabus intricatus
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Der Dunkelblaue Laufkäfer Carabus intricatus gehört mit seinen 24-36 mm zu den größeren Arten der Laufkäfer (Familie Carabidae) in Mitteleuropa. Die recht seltene Art bewohnt vor allem lichte Laubwälder der Mittelgebirge und bevorzugt dabei die Südhänge. In geeigneten Biotopen ist er aber auch in der Ebene zu finden. Wie viele der Großlaufkäferarten bildet auch er unter der dicken Rinde toter Bäume Überwinterungsgemeinschaften, teilweise zusammen mit anderen Laufkäferarten, aber auch anderen. Wie alle Großlaufkäfer gilt er durch den Verzehr von Schnecken und allerlei Raupen und anderen Schädlingen als Nützling und steht deshalb unter besonderem gesetzlichen Schutz. (KR)

21.04.2017
Gnorimus variabilis (L., 1758)
Gnorimus variabilis
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Der Schwarze Edelkäfer Gnorimus variabilis gehört zu den Blatthornkäfern (Familie Scarabaeidae) und hier in die nahe Verwandtschaft der bekannten Rosenkäfer (Gattungen Cetonia und Protaetia). Mit seinen 17-22 mm ist er für die mitteleuropäische Fauna bereits als sehr groß zu bezeichnen. Die Larven entwickeln sich bevorzugt in rotfaulen Baumhöhlen von Eiche und Buche, aber auch im faulen und mulmigen Holz liegender Stämme. Den seltenen, mittel- und südeuropäisch verbreiteten Käfer findet man am ehesten im Brutsubstrat, viel seltener auf Blüten wie z.B. Holunder und anderen. Meist verraten eher die Überreste einer Vogelmahlzeit seine Anwesenheit. (KR)

14.04.2017
Hylobius transversovittatus (Goeze, 1777)
Hylobius transversovittatus
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Der 9-11 mm lange Wurzelstock-Scheckenrüssler Hylobius transversovittatus gehört zu den Rüsselkäfern (Familie Curculionidae). Er entwickelt sich an Blutweiderich (Lythrum salicaria), der an feuchten Standorten vorkommt. Die vorwiegend nachtaktiven Käfer erscheinen im April und befressen junge Blätter und Triebe. Nach der Eiablage im Mai bohren sich die Larven durch Stamm und Wurzeln. Der Entwicklungszyklus ist 1-2 jährig. Die Art ist in Europa weit verbreitet, wird aber aufgrund ihrer nächtlichen Lebensweise nur sporadisch gefunden. In den 90er-Jahren wurde Hylobius transversovittatus zur Bekämpfung des Blutweiderichs in einige Bundesstaaten der USA eingeführt. (CB)

07.04.2017
Aesalus scarabaeoides (Panz., 1794)
Aesalus scarabaeoides
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Mit 5-7 mm Länge ist der Kurzschröter Aesalus scarabaeoides das kleinste Mitglied der Hirschkäfer (Familie Lucanidae) in Mitteleuropa. Die Entwicklung dieser, einem Vertreter der Gattung Trox (Trogidae) sehr stark ähnelnden Art findet in feuchtem bis fast nassem, rotfaulen Eichenholz statt, wo man neben den Larven auch fast das ganze Jahr den Käfer finden kann. Selten findet man ihn außerhalb des Brutsubstrates und dann auch nur bei Nacht. Die Art ist in Mitteleuropa und Südosteuropa verbreitet und vor allem in urständigen Wäldern mit hohem Totholzanteil zu finden, aber überall selten bis sehr selten. Der Käfer ist flugfähig und kommt auch ans Licht. (KR)

31.03.2017
Oberea erythrocephala (Schrk., 1776)
Oberea erythrocephala
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Der Rotköpfige Linienbock Oberea erythrocephala gehört den Bockkäfern (Familie Cerambycidae). Die schlanke, 9-14 mm lange, flugfähige Art findet man von Mai bis Juli an Wolfsmilchgewächsen (Euphorbia sp.), in deren Stängeln und Wurzeln die einjährige Larvenentwicklung stattfindet. Als xerothermophile Art bevorzugt O. erythrocephala sandige Heiden und Wärmehänge. Sie ist im südlichen Mitteleuropa verbreitet und wird nach Norden hin seltener. 1980 wurde die Art in die USA und Kanada zur Bekämpfung der Eselswolfsmilch (Euphorbia esula) auf Weideland eingeführt und bis Mitte der 90er-Jahre in mehreren Bundesstaaten freigesetzt, wo sie sich teilweise etablieren konnte. (CB)

24.03.2017
Palmar festiva (L., 1758)
Palmar festiva
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Der Grüne Wacholderprachtkäfer Palmar festiva gehört zu den Prachtkäfern (Familie Buprestidae). Die wärmeliebende, mediterran verbreitete Art entwickelt sich an Wacholder (Juniperus sp.) und war vor 2003 in Deutschland sehr selten und auf lokale Vorkommen auf der Schwäbischen Alb beschränkt. Seit 2003 verbreitet sich P. festiva entlang des südlichen Oberrheins. Dabei wird als Wirtspflanze die in Gärten häufig als Hecke angepflanzte Thuja besiedelt, was bei starkem Befall innerhalb von 2-3 Jahren zum Absterben der Thuja führt. Der erfolgreiche Wirtswechsel hat somit aus der ehemals seltenen Art einen "Schädling" gemacht, dessen gesetzlicher Schutzstatus geprüft wird. (CB)

17.03.2017
Trichosirocalus horridus (Panz., 1801)
Trichosirocalus horridus
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Der 3,4 bis 4 mm lange Rüssler Trichosirocalus horridus (Familie Curculionidae) hat ein charakteristisches borstiges Erscheinungsbild. Er ist über West-, Mittel- und Südeuropa bis nach Westasien verbreitet, kommt in Deutschland aber nicht überall vor. Der Käfer erscheint Ende Mai und legt seine Eier an verschiedenen Distelarten ab. Die Larven bohren sich dann durch den Stängel bis in die Wurzel, wo sie sich verpuppen. Neuerdings sind zwei weitere, nur nach inneren anatomischen Merkmalen und nach ihren Entwicklungspflanzen von Trichosirocalus horridus abgrenzbare Spezies von der Art abgespalten worden. Eine davon, Trichosirocalus mortadelo, soll auch in Deutschland vorkommen, so dass viele bisherige Funde jetzt überprüft werden müssen. Die Art wird nur an warmen, trockenen Standorten gefunden und gilt in Deutschland als gefährdet (RL 3). (MS)

10.03.2017
Drypta dentata (Rossi, 1790)
Drypta dentata
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Der 7 bis 9 mm große, markant grünlich-blau gefärbte Grüne Backenläufer Drypta dentata (Familie Carabidae) ist eine von nur zwei europäischen Arten der Gattung und die einzige, die in Mitteleuropa vorkommt. Die Art ist von Süd- über Mittel und Südosteuropa bis in das westliche Russland verbreitet und vor allem in Wärmegebieten und in Gewässernähe zu finden. Dort lassen sich die Käfer unter Auengehölzen und Steinen aufspüren. Sie sind sowohl an schlammigen als auch an steinigen Ufern zu finden und meiden auch salzige Gewässer nicht. Drypta dentata überwintert als Imago und häufig gesellig in Gruppen unter loser Rinde. In Deutschland ist die Art nach aktuellem Kenntnisstand nur im Südwesten zu finden, jedoch trotz dieser geographischen Beschränkung auf der aktuellen Roten Liste als nicht gefährdet eingestuft. (FB)

03.03.2017
Zyras collaris (Payk., 1800)
Zyras collaris
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Der 4 bis 5 mm große Kurzflügler Zyras collaris (Familie Staphylinidae) ist einer von elf Vertretern der Gattung in Deutschland. Weltweit enthält die Gattung bei inklusiver Betrachtungsweise über 800 Arten. Zyras collaris ist in ganz Mittel- und Nordeuropa (außer dem hohen Norden) verbreitet. Im Süden wird der Nordosten Spaniens erreicht. Im Osten wird der Kaukasus erreicht. Meldungen liegen außerdem aus Algerien vor. Man findet die stenotope, hygrophile und paludicole Art auf feuchten Wiesen und an sumpfigen Ufern, vorzugsweise an feuchten Stellen, meist bei Ameisen, aber auch im Genist und in der Bodenstreu. In Deutschland kommt Zyras collaris in allen Regionen vor und gilt als nicht gefährdet, wird jedoch nach Westen zu seltener. (CB)

24.02.2017
Coraebus undatus (F., 1787)
Coraebus undatus
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Der 10 bis 14 mm große Wellenbindige Eichen-Prachtkäfer Coraebus undatus (Familie Buprestidae) ist eine von vier Arten der Gattung in Deutschland. Weltweit enthält die im wesentlichen paläarktische Gattung über 180 Arten, fehlt jedoch in Nord- und Südamerika, in Afrika und Australien sind nur wenige Arten bekannt. Coraebus undatus ist ein holomediterranes Faunenelement und erreicht in Deutschland im Norden den Niederrhein und Brandenburg. Die Käfer leben an sonnenexponierten Eichen in wärmebegünstigen Lagen, z.B. Trockenauen und Trockenhänge. Die Larve entwickelt sich 2-3-jährig unter der Rinde vorgeschädigter Eichen im Bereich des Stamms und stärkerer Äste. Die Käfer findet man ab Ende Mai im Wipfelbereich der Brutbäume. In Deutschland ist die forstwirtschaftliche Bedeutung der Art gering, sie gilt als stark gefährdet (RL 2). (CB)

17.02.2017
Megatoma undata (L., 1758)
Megatoma undata
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Der 4 bis 6 mm große Gewellte Speckkäfer Megatoma undata (Familie Dermestidae) ist der einzige Vertreter der Gattung in Deutschland. Weltweit enthält die Gattung 21 Arten, davon kommen sieben in der Paläarktis, zwölf in der Nearktis vor, je eine Art ist holarktisch bzw. in der Orientalis verbreitet. Das Verbreitungsgebiet von Megatoma undata erstreckt sich von Europa bis Sibirien. Die Larve lebt in den Nestern von Mauerbienen und anderen Hymenopteren, wo sie sich von Insektenresten und vermutlich auch Pollen ernährt. Die Käfer findet man an alten Hölzern, die von Hymenopteren bewohnt sind, an besonnten Wänden von Lehmgruben sowie an Hauswänden ländlicher Gebäude, seltener auf Blüten. In Deutschland ist die Art aus allen Regionen gemeldet, wird aber nicht besonders häufig gefunden und gilt als gefährdet (RL 3). (CB)


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