Käfer der Woche

Texte © K. Reißmann, T. Hörren, M. Stern, F. Bötzl und C. Benisch

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13.07.2018
Bostrichus capucinus (L., 1758)
Bostrichus capucinus
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Bostrichus capucinus A
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Bostrichus capucinus C
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Der Karminrote Kapuzinerkäfer Bostrichus capucinus ist einer der fünf dauerhaft in Deutschland etablierten Vertreter der vor allem in den Tropen artenreichen Bohrkäfer (Familie Bostrichidae). Der 8 bis 13 mm große, flugfähige Käfer ist in der gesamten Paläarktis verbreitet und bevorzugt warme Lagen der kontinentalen Klimazone. Je nach Nährstoffgehalt seines Brutholzes entwickelt er sich ein- oder mehrjährig, bevorzugt in Eichensplintholz und Obstholzarten, vor allem vertrockneten Weinstöcken und trockenen Wurzeln. Durch seine walzenförmige Gestalt, den schwarzen, gezähnten Halsschild und die roten Flügeldecken ist die Art unverwechselbar. Obwohl die Art in Holzlagern schädlich werden kann, ist sie aufgrund ihrer Seltenheit als gefährdet (RL 3) eingestuft. (CB)

06.07.2018
Pycnomerus terebrans (Ol., 1790)
Pycnomerus terebrans
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Die Verbreitung des 3 bis 5 mm großen Dornschienen-Rindenkäfers Pycnomerus terebrans (Familie Colydiidae) erstreckt sich von Südeuropa bis zum mittleren Mitteleuropa und Osteuropa. Aus Polen, Böhmen, Mähren und der Slowakei sind aber nur alte Nachweise bekannt, aus Österreich wohl nur aus dem Osten aktuelle Nachweise, aus dem Süden nur alte. Die xylodetriticole Art ist in Deutschland aus vielen Bereichen verschwunden und deshalb in der Roten Liste als vom Aussterben bedroht (RL 1) eingestuft. Pycnomerus terebrans bewohnt urständige Wälder. Käfer und Larven leben im Holzdetritus, mit einer fakultativen Bindung an die Ameise Lasius brunneus. Vermutlich fressen sowohl Käfer als auch Larven im Holzdetritus wachsende Pilze. (KR)

29.06.2018
Tetropium fuscum (F., 1758)
Tetropium fuscum
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Der Braune Fichtenbock Tetropium fuscum (Familie Cerambycidae) ist eine von drei sehr ähnlichen Arten der Gattung in Mitteleuropa. Durch die gelbe Behaarung der Flügeldeckenschultern kann sie von den Schwesterarten unterschieden werden. Die Art kommt in Teilen Südeuropas, ganz Mitteleuropa bis weit nach Nordeuropa und bis weit in den Osten hinein vor, vom Flachland bis ins Mittelgebirge. Die 8 bis 17 mm große Art folgt dabei vor allem der Fichte (Picea), in der sie sich einjährig entwickelt. Die Larven leben unter der Rinde frisch abgestorbener Fichten (Picea), selten auch Tannen (Abies). Zur Verpuppung dringt die Larve tief ins Holz ein, womit sie das Holz entwertet, weshalb die Art als Forstschädling gilt. Die Käfer sind vor allem dämmerungs- und nachtaktiv. (KR)

22.06.2018
Nitidula carnaria (Schall., 1783)
Nitidula carnaria
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Der Aasglanzkäfer Nitidula carnaria ist eine von nur vier Arten der Gattung in Deutschland. Sie gehört zu den Glanzkäfern (Familie Nitidulidae). Die Käfer dieser Gattung sind nekrophag und leben an Knochen, trockenem Aas, geräuchertem Fisch, trockenem Fleisch und ähnlichen Stoffen. In Fischräuchereien können sie schädlich werden, gleichwohl gibt es nur äußerst wenige Meldungen von Schäden an Lebensmitteln. Die Entwicklung der Larven vollzieht sich in trockenem Fleisch und ähnlichen Substraten, womit sie in ihrer Lebensweise den Vertretern der Gattung Dermestes (Speckkäfer) sehr ähnlich sind. Die 1,6 bis 3,2 mm große Art ist praktisch kosmopolitisch verbreitet. Sie wird aus allen Regionen Deutschlands gemeldet, scheint jedoch im Süden deutlich häufiger zu sein als im Norden. (KR)

15.06.2018
Sphinginus lobatus (Ol., 1790)
Sphinginus lobatus
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Die Verbreitung des 2,5 bis 3 mm großen Sphinginus lobatus (Familie Malachiidae) erstreckt sich von England (nur aus Hampshire gemeldet) den Niederlanden und Belgien, über West- und Südwestdeutschland bis ins südwestliche Mitteleuropa. Aus Deutschland existieren nur wenige Nachweise aus Baden-Württemberg, dem Rheinland und Nordrhein. In Westfalen gilt der Käfer seit dem 19. Jahrhundert als verschollen. Aus allen anderen Regionen liegen keine Nachweise vor. Entsprechend wird die sehr seltene Art in der roten Liste als stark gefährdet (RL 2) eingestuft. Die Käfer findet man von Juni bis August auf Blüten und Sträuchern. Wie die meisten Arten der Malachiidae entwickeln sich auch die Larven dieser Art in Totholz. (KR)

08.06.2018
Bledius talpa (Gyll., 1810)
Bledius talpa
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Der Kurzflügler Bledius talpa (Familie Staphylinidae) ist einer der seltensten Vertreter der in Deutschland mehr als 40 Arten umfassenden Gattung Bledius. Aktuelle Nachweise der Art aus Deutschland gibt es derzeit nur aus Württemberg. Für die Regionen Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gilt sie als verschollen oder ausgestorben (letzte Meldungen vor 1950); aus allen anderen Regionen gibt es keine Meldungen. Die stenotopen Käfer findet man vor allem im feuchten Saum sandiger Ufer an Bächen, Flüssen und Seen an vegetationslosen Stellen. Dort kann man die 4,5 bis 5 mm großen, schwarzen Käfer mit den blau glänzenden Flügeldecken nur hin und wieder beobachten, weil sie sich tagsüber zumeist im Sand verstecken. Die Art ist als stark gefährdet (RL 2) eingestuft. (KR)

01.06.2018
Carabus irregularis F., 1792
Carabus irregularis
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Die Verbreitung des 19 bis 30 mm großen Schluchtwald-Laufkäfers Carabus irregularis (Familie Carabidae) erstreckt sich über Mittel- und Osteuropa und beschränkt sich auf die Mittel- und Hochgebirge. In Deutschland geht die Art nördlich bis zum Teutoburger Wald und bis in den Harz. Sie bewohnt bevorzugt feuchte Buchenwälder auf Kalkböden. Als kälteliebende Art findet man sie am ehesten an den Nordhängen der Berge, oft zusammen mit dem ebenfalls psychrophilen Carabus auronitens. Im Winter ist der Käfer in seinen Habitaten im Winterquartier unter dicker, loser Rinde und im faulen Holz toter, liegender Bäume zu finden, oft in Gemeinschaftsquartieren. Die nachtaktiven Käfer leben räuberisch und ernähren sich von Schnecken, Würmern und anderen Insekten. (KR)

25.05.2018
Anthaxia candens (Panz., 1789)
Anthaxia candens
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Die Verbreitung des Kirschbaum-Prachtkäfers Anthaxia candens (Familie Buprestidae) erstreckt sich von Spanien über Mittel- und Südeuropa bis nach Transkaukasien und Südrussland. Er fehlt teilweise im südöstlichen Mittelmeerraum und wird dort durch Anthaxia lucens ersetzt. A. candens wird vor allem auf Streuobstwiesen mit ungepflegten oder verwilderten, alten Süßkirschbäumen mit hohem Totholzanteil gefunden. Die Entwicklung dauert in der Regel drei Jahre. Die Käfer besuchen im Gegensatz zu vielen anderen Anthaxien nie Blüten. Sie sind wegen ihrer akrodendrischen Lebensweise leichter über die typischen Schlupflöcher, als über direkte Beobachtung der Käfer nachzuweisen. Die Käfer weisen einen Sexualdimorphismus auf: Kopf und Halsschild des Weibchens sind blau, beim Männchen leuchtend grün. (KR)

18.05.2018
Hypocaccus rugiceps (Duft., 1805)
Hypocaccus rugiceps
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Der 3 bis 4 mm große Stutzkäfer Hypocaccus rugiceps (Familie Histeridae) ist in ganz Europa, dem Kaukasus und bis Sibirien verbreitet. Er wird für Mitteleuropa im Allgemeinen als nicht selten angegeben, obwohl aus vielen Gebieten Deutschlands aktuelle Nachweise (nach 1950) fehlen. Jüngste Wiederfunde aus mehreren Regionen Deutschlands könnten das Fehlen aktueller Nachweise auch mit fehlender Bearbeitung der entsprechenden Regionen erklären. Die Käfer kommen bevorzugt auf sandigen Böden in Gewässernähe vor, meist entlang der großen Flüsse und der sie begleitenden Seen, sowie an der Küste in den Dünen und am Sandstrand. Hier sitzen die Käfer an Aas und Exkrementen, oft in Gesellschaft mit der sehr ähnlichen Schwesterart Hypocaccus rugifrons. (KR/CB)

11.05.2018
Ampedus elegantulus (Schönh., 1817)
Ampedus elegantulus
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Die Verbreitung des Schnellkäfers Ampedus elegantulus (Familie Elateridae) erstreckt sich von den Pyrenäen über Süd- und Mitteleuropa bis nach Westrussland und in die Türkei. In Mitteleuropa gehört er zu den sehr seltenen Arten und wird in der Roten Liste Deutschlands als vom Aussterben bedroht (RL 1) geführt. Der Käfer ist durch die typische Schwarzzeichnung der Spitzen der ansonsten gelben Flügeldecken unverwechselbar. Er benötigt seltene Totholzstrukturen, wie sie in unserer aufgeräumten Landschaft nur noch selten gefunden werden. Die Larven entwickeln sich bevorzugt im rotfaulen Holz von Baumhöhlen, gelegentlich auch in sehr feuchtem, weißfaulem Holz von Weide (Salix), seltener Eiche, Pappel und Fichte. Sie ernähren sich räuberisch von anderen Insektenlarven. (KR/CB)

04.05.2018
Cordicomus sellatus (Panz., 1797)
Cordicomus sellatus
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Die Verbreitung des 4 mm großen Cordicomus sellatus (Familie Anthicidae) erstreckt sich von Nord- bis Mitteleuropa. Vor allem im Osten ist die Art weit verbreitet und zuweilen nicht selten. Aus Deutschland wird sie aus fast allen Gebieten gemeldet (außer Württemberg und dem Saarland), jedoch sind vielerorts nur alte Meldungen vorhanden. In der Roten Liste der Deutschlands wird die Art als stark gefährdet eingestuft. Man findet die Käfer vor allem an sandigen Ufern von Flüssen und Seen in faulenden Vegetabilien und im Sand unter Pflanzen. Entlang des Rheins sollte sie überall, wo sandige Ufer sind, nachweisbar sein. Fehlende Sandufer im engen Rheintal von Rheinland-Pfalz dürften die Ursache dafür sein, dass aus dem Rheinland nur historische Belege vorliegen. (KR)

27.04.2018
Amphotis marginata (F., 1781)
Amphotis marginata
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Der Gastkäfer Amphotis marginata (Familie Nitidulidae) hat seinen volkstümlichen Namen nicht umsonst: Man findet die Käfer in der Nähe der Nester der Glänzendschwarzen Holzameise (Lasius fuliginosus). Sie führen ein unauffälliges Leben und betteln Ameisen an, die von der Nahrungssuche heimkehren. Merken die Ameisen den Betrug, drücken sich die Käfer mit ihrem schildartigen Körper eng an den Untergrund und sind für die Ameisen praktisch unangreifbar. Die Entwicklung der 4 bis 4,5 mm großen Art ist noch ungeklärt. Man vermutet, dass sich die Larven in Pflanzengallen entwickeln. Amphotis marginata ist aus allen Teilen Deutschlands gemeldet und nicht gefährdet. Wegen ihrer versteckten Lebensweise wird die Art vergleichsweise selten gefunden. (KR)

20.04.2018
Brachytarsus fasciatus (Forst., 1771)
Brachytarsus fasciatus
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Der 2 bis 4 mm große Rote Schildlaus-Breitrüssler Brachytarsus fasciatus (Familie Anthribidae) ist eine von drei Arten der Gattung in Deutschland. Die Käfer überwintern und erscheinen schon im zeitigen Frühjahr, sonst von Mai bis Juni auf Laubbäumen, die von Napfschildläusen (Coccidae) befallen sind. Die Larven leben unter den gewölbten Körpern in den Brutblasen von Schildläusen der Gattungen Eulecanium und Pulvinaria und ernähren sich hier zunächst von Eiern und Larven, später auch von den Schildläusen selbst. Brachytarsus fasciatus ist eine verhältnismäßig seltene Art, die in Deutschland vielerorts fehlt oder verschwunden ist, weshalb sie in der Roten Liste als gefährdet (RL 3) geführt wird. Gründe für ihre Seltenheit scheinen nicht bekannt zu sein. (KR)

13.04.2018
Rhyzopertha dominica (F., 1792)
Rhyzopertha dominica
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Der Ursprung des 2 bis 3 mm großen Getreidekapuziners Rhyzopertha dominica (Familie Bostrichidae) liegt in den (sub-) tropischen Regionen Südostasiens. Es ist heute nicht mehr sicher festzustellen, aber vermutlich stammt die Art aus Indien, China und Indochina und wurde mit Lebensmitteltransporten von hier aus weltweit verschleppt. Sie ist heute kosmopolitisch verbreitet und zählt zu den gefährlichsten Vorratsschädlingen. Befallen werden protein-, öl- und stärkereiche Pflanzenprodukte, z.B. Getreide, Reis, Hirse, Hülsenfrüchte, Ölsaaten und andere, in denen sich die Larven entwickeln. Da sie aus warmen Regionen stammen, vertragen Käfer und Larven Temperaturen unter 10 °C nicht und sterben schnell ab, weshalb sie in Mitteleuropa obligat synanthrop leben. (KR/CB)

06.04.2018
Callistus lunatus (F., 1775)
Callistus lunatus
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Die Verbreitung des 4,2 bis 7 mm großen Mondfleckkäfers Callistus lunatus (Familie Carabidae) reicht vom nördlichen Spanien, über Mitteleuropa (Südengland, Südholland, Mitteldeutschland), östlich bis Süd-Lettland und Mittelrussland, bis Turkmenistan. Im Süden erreicht die Art das Mittelmeergebiet ohne die Inseln. Die Art ist ausgesprochen wärmeliebend und nirgends häufig. Sie bevorzugt in der Regel Kalkböden, wird aber gelegentlich auch von sandigen Böden gemeldet. In Deutschland ist sie meist im Hügelland zu finden und hier bevorzugt an xerothermen, meist schütter bewachsenen Südhängen. Man findet die Käfer unter Steinen, liegendem Holz und ähnlichem oder in der Sonne umherlaufend. In der Roten Liste Deutschlands ist C. lunatus als stark gefährdet eingestuft (RL 2). (KR)

30.03.2018
Pachnephorus pilosus (Rossi, 1790)
Pachnephorus pilosus
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Die Verbreitung des 2,5 bis 3,5 mm großen Blattkäfers Pachnephorus pilosus (Familie Chrysomelidae) reicht von Süd- bis Mitteleuropa. In Südeuropa ist die Gattung Pachnephorus mit etwa zwei Dutzend Arten vertreten, in Deutschland kommen dagegen nur zwei Arten vor. Von diesen ist Pachnephorus pilosus die deutlich häufigere. Sie ist aus ganz Deutschland mit Ausnahme der nördlichen Bundesländer gemeldet, aber lokal und selten. Die terricolen Käfer leben unter niederen Pflanzen an offenen, sonnigen Stellen, auf schlickig-lehmigem Feinsandboden, oft in der Nähe von Gräben und anderen feuchten Habitaten. Sie beweiden dünne Moosrasen, die auf dem feuchten, lehmig-sandigen Untergrund gedeihen. In der Roten Liste Deutschlands ist die Art als stark gefährdet eingestuft (RL 2). (KR/CB)

23.03.2018
Rhynchaenus alni (L., 1758)
Rhynchaenus alni
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Der 2,5 bis 3,5 mm große Rüssler Rhynchaenus alni (Familie Curculionidae) gehört zu den sogenannten Springrüsslern. Diese Rüsselkäfer haben verdickte Hinterschenkel, die es ihnen ermöglichen, ähnlich wie die Blattkäfer der Unterfamilie Halticinae, relativ zu ihrer Körpergröße sehr weit zu springen. Die Verbreitung von Rhynchaenus alni reicht von Dänemark im Norden bis Südeuropa und im Osten bis nach Ostasien. In Deutschland liegen Meldungen aus fast allen Regionen (außer Mecklenburg-Vorpommern) vor, darunter allerdings viele alte Meldungen. Entgegen ihrem wissenschaftlichen Namen lebt die Art nicht an Erle (Alnus sp.), sondern oligophag an Ulme (Ulmus sp.), oft zusammen mit dem rötlich gefärbten Rhynchaenus rufus. In Deutschland ist die Art gefährdet (RL 3). (KR)

16.03.2018
Plagionotus detritus (L., 1758)
Plagionotus detritus
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Der 10 bis 19 mm große Bunte Eichenwidderbock Plagionotus detritus (Familie Cerambycidae) imitiert ähnlich wie weitere Bockkäfer (Leptura, Clytus, Xylotrechus) sowie Insekten anderer Ordnungen (z.B. Schwebfliegen, Glasflügler) das Aussehen wehrhafter Wespen (Batessche Mimikry). Seine Verbreitung erstreckt sich von Süd- über Mitteleuropa bis an den Kaukasus, Nordkasachstan und in den Nahen Osten. Die Larven entwickeln sich ein- bis zweijährig in Stämmen und dicken Ästen verschiedener Laubbäume, in Mitteleuropa bevorzugt Eiche (Quercus), gelegentlich auch Hainbuche (Carpinus), Buche (Fagus), und Kastanie (Castanea). Die Käfer findet man am ehesten seitlich und an der Unterseite in der Sonne liegender frisch gefällter Stämme. In Deutschland gilt die Art als stark gefährdet (RL 2). (KR/CB)

09.03.2018
Dermestoides sanguinicollis (F., 1787)
Dermestoides sanguinicollis
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Der Buntkäfer Dermestoides sanguinicollis ist der seltenste Vertreter der Familie Cleridae in Mitteleuropa. Die Verbreitung des 7-9 mm großen Käfers erstreckt sich von Südeuropa (Pyrenäen) über Mitteleuropa bis nach Westrussland und den Kaukasus. Die nördliche Verbreitungsgrenze geht mitten durch Deutschland. Dermestoides sanguinicollis ist an alte Eichen gebunden, vor allem an Bäume, die vom Heldbock (Cerambyx cerdo) befallen sind. Die Art war bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts selten. Mit der damaligen Verfolgung des Heldbocks als Forstschädling und der damit verbundenen Beseitigung befallener Eichen hat auch D. sanguinicollis massiv an Habitaten verloren und gilt in Deutschland als hochgradig vom Aussterben bedroht (RL 1). (KR)

02.03.2018
Necrophorus vespillo (L., 1758)
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Der Gemeine Aaskäfer Necrophorus vespillo (Familie Silphidae) ist eine von zehn mitteleuropäischen Arten der Gattung, welche die im Volksmund gemeinhin als Aaskäfer bezeichneten Arten umfasst. Necrophorus vespillo kommt in ganz Mitteleuropa vor. Man findet die Käfer meist an Aas, wo sie Fliegenmaden und andere Insekten und deren Larven jagen. Kleinere Äser werden von Ihnen meist rasch eingegraben. Die Arten zeigen eine für nicht-soziale Insekten bemerkenswerte Brutpflege: Das Weibchen bewacht seine Larven in der Brutkammer und füttert sie aktiv mit dem sich zersetzenden Aas. Die Käfer sind meist von einer Vielzahl Milben besetzt, die den Käfer aber nicht schädigen, sondern nur als Transportmittel benutzen, um zu neuem Aas zu gelangen (Phoresie). (KR/CB)

23.02.2018
Lacon querceus (Hbst., 1784)
Lacon querceus
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Die Verbreitung des Hellgelbschuppigen Grubenstirn-Schnellkäfers Lacon querceus (Familie Elateridae) erstreckt sich von den Pyrenäen über ganz Mitteleuropa bis Westsibirien. In Mitteleuropa kommt die 9-12 mm große Art nur sehr inselartig und überall selten vor. In den Bergen steigt sie bis maximal 470 m ü. NN auf. Die Entwicklung der Larven verläuft in faulen, vom Myzel des Schwefelporlings (Laetiporus sulphureus) durchzogenen Stämmen und dicken Ästen stehender Eichen. Den Larven wird nachgesagt, dass sie vor allem die Larven von Mycetophagus piceus verfolgen. Ab Spätherbst sitzen die Käfer in der Puppenkammer und überwintern. In Deutschland ist die Art auf ganz wenige alte Eichenbestände beschränkt und vom Aussterben bedroht (RL 1). (KR/CB)

16.02.2018
Batrisodes buqueti (Aube, 1833)
Batrisodes buqueti
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Batrisodes buqueti ist einer von rund 90 Vertretern der Palpenkäfer (Familie Pselaphidae), die von manchen Autoren als Unterfamilie der Kurzflügler (Staphylinidae) betrachtet wird. Ihre Vertreter zeichnen sich oft durch sehr auffällig gestaltete Kiefertaster aus. Die sehr versteckte Lebensweise von Batrisodes buqueti bei Ameisen der Gattung Lasius, aber auch unter Rinde und in morschem Holz machen es schwer, diese Art überhaupt zu entdecken. Ihre Gesamtverbreitung erstreckt sich von Südeuropa bis nach Mitteleuropa. In Deutschland ist die nur 1,9 bis 2,2 mm große Art sehr lückig verbreitet. Ihre Häufigkeit nimmt von Süden nach Norden und von Westen nach Osten sehr stark ab. In der Roten Liste Deutschlands von 1998 wird die Art als stark gefährdet (RL 2) eingestuft. (KR)

09.02.2018
Harpalus flavescens (Pill.Mitt., 1783)
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Die Verbreitung des Rostgelben Schnellläufers Harpalus flavescens (Familie Carabidae) erstreckt sich von Mitteleuropa nach Osten bis Südrussland. Im Norden erreicht er Südschweden und Südfinnland, im Süden Norditalien. In den Alpen scheint er weitgehend zu fehlen (letzter Fund in der Schweiz 1990, keine Funde aus Österreich). Die 11 bis 13 mm große, psammophile Art ist extrem wärmeliebend und kommt auf losem, weitestgehend vegetationsfreiem Sand vor, weshalb man sie als typisches Heideelement bezeichnen kann. In den großen Sandgebieten im Osten Deutschlands ist sie auch heute noch sehr häufig, sonst meist selten, aber aus fast allen Bundesländern aktuell gemeldet. In der Roten Liste Deutschlands ist die Art als gefährdet eingestuft (RL 3). (KR)

02.02.2018
Laemophloeus monilis (F., 1787)
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Der Plattkäfer Laemophloeus monilis (Familie Laemophloeidae) ist in den meisten Landesteilen Deutschlands vertreten. Er fehlt jedoch im Saarland, im Weser-Ems- und im Niederelbe-Gebiet und aus Thüringen, Hannover und Schleswig-Holstein sind nur alte Meldungen bekannt. Im Norden Deutschlands ist die Art selten, sonst etwas häufiger, aber mit klar erkennbaren Arealsverlusten. Käfer und Larven findet man unter Laubholzrinde, vor allem an Buche (Fagus), seltener Linde (Tilia). Der Käfer und seine Larven leben räuberisch, vermutlich als Verfolger des Borkenkäfers Taphrorychus bicolor (Familie Scolytidae), dessen Larven sie in ihren Gängen nachstellen. In der Roten Liste Deutschlands ist L. monilis als gefährdet (RL 3) eingestuft. (KR/CB)

26.01.2018
Lasiorhynchites sericeus (Hbst., 1797)
Lasiorhynchites sericeus
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Die Verbreitung des Kuckucksrüsslers Lasiorhynchites sericeus (Familie Rhynchitidae) erstreckt sich über ganz Europa, ausgenommen den Norden und reicht im Osten bis weit nach Russland hinein. Die 5,2 bis 6,4 mm große Art kommt überall in Deutschland vor, aber überall nur sehr vereinzelt. Die Käfer leben von Mai bis Juli an Eiche. Sie weisen einen hochinteressanten Brutparasitismus auf: Im Gegensatz zu anderen Vertretern der Gattung baut das Weibchen keinen eigenen Blattwickel, sondern platziert ein Ei während des Wickelns in das Tönnchen des Eichenblattrollers (Attelabus nitens). Die Weibchen legen ihre Eier aber auch in bereits fertige Tönnchen. Das Ei des Eichenblattrollers wird gefressen, bevor die Larve dann vom Brutsubstrat desselben lebt. (KR/CB)


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