Käfer der Woche

Texte © K. Reißmann, T. Hörren, M. Stern, F. Bötzl und C. Benisch

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04.11.2022
Hygrotus versicolor (Schall., 1783)
Hygrotus versicolor
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Der 3 bis 3,5 mm große Schwimmerkäfer Hygrotus versicolor (Familie Dytiscidae) ist einer von 4 Vertretern der Gattung Hygrotus in Deutschland. Die holarktisch verbreitete Gattung enthält etwa 70 Arten, davon 40 in Nordamerika. Sie ist nahe mit der Gattung Coelambus verwandt, die von manchen Autoren als Untergattung von Hygrotus behandelt wird. Hygrotus versicolor kommt in Nord- und Mitteleuropa vor und erreicht im Osten Transkaukasien und Sibirien, nach Süden wird er seltener. Die eurytope Art bevorzugt stehende Gewässer wie vegetationsreiche Altwässer, Kiesgruben und Wiesentümpel. Käfer und Larven ernähren sich räuberisch von anderen Wasserinsekten und kleinen Krustentieren. In Deutschland ist Hygrotus versicolor aus praktisch allen Bundesländern gemeldet und gilt als nicht gefährdet. (CB)

28.10.2022
Lasiotrechus discus (F., 1792)
Lasiotrechus discus
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Der 4,5 bis 5,5 mm lange Laufkäfer Lasiotrechus discus (Familie Carabidae) ist der einzige Vertreter der Gattung in unserer Fauna. Lasiotrechus discus ist transpaläarktisch verbreitet von Südfrankreich über Mittel- und das südliche Nordeuropa bis Sibirien, China und Japan. Die Art wurde auch nach Nordamerika eingeschleppt und ist inzwischen im Osten der USA und Kanadas eingebürgert. Die eurytope, hygrophile und ripicole Art lebt an schlammigen Bach- und Flussufern auf schweren Böden unter tief eingebetteten Steinen, möglicherweise auch in den Gängen von Kleinsäugern. In Deutschland ist die Art aus allen Bundesländern gemeldet und gilt als nicht gefährdet. Sie kommt aber eher sporadisch vor und wird nicht zuletzt aufgrund ihrer versteckten Lebensweise selten nachgewiesen, meist im Hochwassergenist. (CB)

21.10.2022
Rosalia alpina (L., 1758)
Rosalia alpina
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Der 15 bis 38 mm große Alpenbock Rosalia alpina (Familie Cerambycidae) ist der einzige Vertreter der Gattung und wohl eine der schönsten Käferarten in unserer Fauna. Die Verbreitung erstreckt sich über Mittel- und Südeuropa, von den Pyrenäen bis Kleinasien und zum Kaukasus. Rosalia alpina bevorzugt lichte, urständige Buchenhangwälder in Süd- und Westexposition in Höhenlagen zwischen 600 und 1000 m ü. NN. Die Käfer erscheinen etwa von Ende Juni bis Anfang September, mit einem Höhepunkt der Aktivitätszeit zwischen Mitte Juli und Mitte August. Die Entwicklung vollzieht sich in Mitteleuropa meist im Holz toter oder anbrüchiger, sonnig stehender Buchen (Fagus sylvatica), sehr viel seltener in Bergahorn (Acer pseudoplatanus). Rosalia alpina ist in Deutschland sehr selten, stark gefährdet (RL 2) und durch die BArtSchV streng geschützt. Themenseite... (CB)

14.10.2022
Novius cruentatus (Muls., 1846)
Novius cruentatus
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Der 2,5 bis 4 mm große Gemusterte Kiefernmarienkäfer Novius cruentatus (Familie Coccinellidae) ist der einzige Vertreter der Gattung in unserer heimischen Fauna. Europaweit sind mit N. canariensis und N. conicollis zwei weitere Novius-Arten gemeldet. Novius cruentatus ist im Mittelmeerraum (Nordafrika, Spanien, Südfrankreich, Italien) sowie in Mitteleuropa, Kleinasien und Syrien verbreitet. In Deutschland ist die Art auf die nördlichen und östlichen Landesteile beschränkt. Die stenotope, silvicole und arboricole Art lebt in alten Kiefernwäldern auf und in der Nähe von Kiefern. Die Käfer überwintern unter der Rinde. Käfer und Larven ernähren sich räuberisch von verschiedenen Schildlaus-Arten, unter anderem der Riesenschildlaus Palaeococcus fuscipennis. Novius cruentatus ist in Deutschland nicht häufig und gilt als gefährdet (RL 3). (CB)

07.10.2022
Tenebroides fuscus (Goeze, 1777)
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Der 6 bis 10 mm lange Rinden-Jagdkäfer Tenebroides fuscus (Familie Trogositidae) ist einer von nur zwei Vertretern der Gattung in Deutschland. In der Paläarktis sind nur wenige Arten bekannt, dagegen ist die Gattung in der Nearktis und Neotropis viel artenreicher. T. fuscus kommt in Nordafrika und weiten Teilen Europas vor. Die Käfer leben in alten Wäldern, extensiven Obstwiesen und Parks mit Altbaumbestand unter der Rinde von Laubbäumen (vor allem Buche und Eiche) und gelten als Urwald-Relikt. Die nachtaktiven Käfer ernähren sich räuberisch von anderen holzbewohnenden Insekten. In Deutschland fehlt die Art in den nördlichen Bundesländern und gilt als stark gefährdet (RL 2). Von ihrer ähnlichen Schwesterart T. mauritanicus ist sie ökologisch scharf getrennt: Letztere tritt synanthrop als Vorratsschädling an Getreide, Reis und Mehl in Mühlen und Bäckereien auf. (CB)

30.09.2022
Dictyopterus aurora (Hbst., 1784)
Dictyopterus aurora
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Der 7 bis 13 mm große Scharlachrote Netzkäfer Dictyopterus aurora (Familie Lycidae) ist einer von nur sieben Vertretern der Familie in Deutschland, deren eigentlicher Verbreitungsschwerpunkt mit über 3500 Arten in der tropischen und subtropischen Region liegt. Dictyopterus aurora ist holarktisch verbreitet. Man findet die eurytope, silvicole und xylodetriticole Art in Nadel- und Mischwäldern und an Waldrändern bis auf 1500 m üNN. Die Larven leben räuberisch in vermodernden Stubben und Stämmen von Nadel- und gelegentlich Laubhölzern und ernähren sich von anderen Insekten und deren Larven sowie Würmern und Schnecken. Die Imagines trifft man auf den Bruthölzern, an Holzklaftern sowie auf Doldenblüten an. In Deutschland ist die Art aus allen Bundesländern gemeldet und gilt als nicht gefährdet. (CB)

23.09.2022
Philonthus spinipes Shp., 1874
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Der 13 bis 18 mm große Kurzflügler Philonthus spinipes (Familie Staphylinidae) ist einer der zahlreichen Vertreter der kosmopolitisch verbreiteten Gattung in Deutschland. Weltweit wurden über 1250 Philonthus-Arten beschrieben. Philonthus spinipes stammt ursprünglich wohl aus Ostasien, hat sich aber in den vergangenen Jahrzehnten westwärts ausgebreitet und kommt heute in der ganzen Paläarktis bis Westeuropa vor. Erstmals wurde die Art 1982 in Mitteleuropa nachgewiesen. Dabei hat er Philonthus nitidus, mit dem er in Habitatkonkurrenz steht, teilweise verdrängt, mit der Konsequenz, dass letzterer heute in Mitteleuropa selten geworden ist. Man findet die Käfer in Kompost, an Exkrementen, pflanzlichem Detritus und gelegentlich an Aas. Philonthus spinipes ist in Deutschland weit verbreitet und als expansive Art nicht gefährdet. (CB)

16.09.2022
Xylodrepa quadrimaculata (Scop., 1772)
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Der 12 bis 14 mm große Vierpunktige Aaskäfer Xylodrepa quadrimaculata (Familie Silphidae) ist der einzige Vertreter der Gattung in Europa. Inzwischen wurde die Gattung Xylodrepa Thomson 1859 in Dendroxena Motschulsky 1858 umbenannt. Die leicht kenntliche Art ist in Europa weit verbreitet mit Ausnahme des hohen Nordens und der Iberischen Halbinsel. Anders als die meisten anderen Aaskäfer der Familie Silphidae ist Xylodrepa quadrimaculata ein baumbewohnender Raupenjäger. Man findet die Käfer in Laub- und Mischwäldern sowie in Gärten auf Bäumen und Sträuchern, wo sie den Raupen der Prozessionsspinner (Thaumetopoeidae), Frostspanner (Operophthera) und Wickler (Tortricidae) nachstellen. Höhere Lagen und Nadelwälder werden gemieden. In Deutschland ist die Art aus allen Bundesländern gemeldet und gilt als nicht gefährdet. (CB)

09.09.2022
Graptodytes pictus (F., 1787)
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Der 2,2 bis 2,5 mm große Schwimmkäfer Graptodytes pictus (Familie Dytiscidae) ist der häufigste Vertreter der Gattung bei uns. In der Westpaläarktis kommen 21 Graptodytes-Arten vor mit Schwerpunkt im Mittelmeerraum. Drei Arten davon (G. granularis, bilineatus, pictus) sind aktuell aus Deutschland gemeldet. In der Nearktis fehlt die Gattung komplett. Graptodytes pictus ist in fast ganz Europa verbreitet mit der Ausnahme Nordskandinaviens, im Süden reicht das Verbreitungsgebiet bis Katalonien, Sardinien und Dalmatien. Er bevorzugt kleine, stehende oder sehr langsam fließende Gewässer. Die Eiablage erfolgt an Wasserpflanzen. Die Larve ernährt sich überwiegend von Wasserflöhen (Cladocera). Die neue Käfergeneration schlüpft im Herbst und überwintert. In Deutschland ist Graptodytes pictus aus allen Bundesländern gemeldet und gilt als nicht gefährdet. (CB)

02.09.2022
Omophron limbatum (F., 1776)
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Der 4,5 bis 6,5 mm lange Grüngestreifte Grundkäfer Omophron limbatum (Familie Carabidae) ist der einzige Vertreter der Gattung in Deutschland. Weltweit sind etwa 60 Omophron-Arten beschrieben worden. Mit seinem rundlichen, hochgewölbten Körperbau erinnert er auf den ersten Blick mehr an einen Marienkäfer als an einen typischen Laufkäfer. Die stenotope, ripicole Art ist in Nordafrika, Europa, Kleinasien und bis zum Kaukasus verbreitet. Sie lebt an sandigen, unbeschatteten Ufern stehender oder fließender Gewässer, wo sich die Käfer tagsüber im Ufersand oder unter Steinen verstecken. Nachts machen sie Jagd auf andere Insekten. In Deutschland ist die Art aus allen Bundesländern gemeldet und tritt an den Fundstellen oft in Anzahl auf. Sie wird in der Vorwarnliste (RL V) der Roten Liste geführt. (CB)

26.08.2022
Otiorhynchus niger (F., 1775)
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Der 10 bis 12 mm lange Große Schwarze Dickmaulrüssler Otiorhynchus niger (Familie Curculionidae) ist einer von zahlreichen Vertretern der Gattung Otiorhynchus in Mitteleuropa. Inzwischen wurde die Art in Otiorhynchus coecus umbenannt. Die montane bis subalpine Art kommt in den Mittelgebirgslagen Süd- und Mitteleuropas vor. Die Käfer leben polyphag an Laub- und Nadelbäumen und Sträuchern. Die Larvenentwicklung ist zweijährig und findet an Pflanzenwurzeln statt, wo die Larven Schäden an Jungpflanzen anrichten können. Die Larve überwintert einmal, der Käfer schlüpft im Herbst des Folgejahres und überwintert im Boden. Die Käfer werden bis zu 3 Jahre alt und pflanzen sich im Gegensatz zu anderen Vertretern der Gattung nicht parthenogenetisch fort. In Deutschland fehlt die Art nur im Norden. Sie gilt als nicht gefährdet. (CB)

19.08.2022
Hypulus quercinus (Quensel, 1790)
Hypulus quercinus
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Der 5 bis 6 mm große Eichenwurzel-Düsterkäfer Hypulus quercinus (Familie Melandryidae) ist eine von nur zwei Arten der Gattung in Deutschland. Von der noch selteneren Schwesterart Hypulus bifasciatus unterscheidet er sich durch die Flügeldeckenzeichnung. H. quercinus ist in Mitteleuropa verbreitet von Ostfrankreich, Südengland und Südskandinavien bis Russland, im Süden bis Norditalien, Kroatien und Rumänien. Die stenotope, silvicole Art lebt in alten Laubwäldern und Parks. Sie entwickelt sich im faulen Wurzelbereich von Eichenstubben, gelegentlich auch an Hainbuche und Kastanie. Die Imagines findet man von Mai bis Oktober an Stämmen, Klaftern oder Baumstümpfen. In Deutschland ist die Art zwar aus zahlreichen Bundesländern gemeldet, wird aber eher sporadisch und selten gefunden und gilt als stark gefährdet (RL 2). (CB)

12.08.2022
Anthaxia fulgurans (Schrk., 1789)
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Der 4 bis 7 mm große Fleckhals-Prachtkäfer Anthaxia fulgurans (Familie Buprestidae) ist einer der zahlreichen Vertreter der Gattung in Europa. Weltweit sind mehr als 700 Anthaxia-Arten beschrieben worden. Anthaxia fulgurans ist von Nordost-Spanien über Mitteleuropa bis Kleinasien, Syrien und zur Ukraine verbreitet. Die stenotope, thermophile Art entwickelt sich an Baumrosaceen, wie Apfel, Schlehe, Pflaume und Kirsche. Die Larvenentwicklung findet unter der Rinde der Wirtsbäume statt. Die Verpuppung erfolgt in einer Puppenwiege im Holz. Die Imagines findet man an sonnigen Tagen auf Blüten. Das Weibchen hat bis auf die Naht rot gefärbte Flügeldecken, das Männchen ist überwiegend grün gefärbt. In Deutschland ist die Art nur aus Xerotherm-Biotopen in Baden, Württemberg, Thüringen und Sachsen gemeldet und gilt als vom Aussterben bedroht (RL 1). (CB)

05.08.2022
Lymexylon navale (L., 1758)
Lymexylon navale
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Der 7 bis 16 mm lange Schiffswerftkäfer Lymexylon navale (Familie Lymexylonidae) ist der einzige Vertreter der Gattung in Deutschland, die weltweit nur fünf Arten. Das Weibchen hat einen schwarzen Kopf, Halsschild und Flügeldecken sind rotbraun. Beim Männchen können die Flügeldecken verdunkelt sein und das 3. Kiefertasterglied ist stark vergrößert und verästelt. Die stenotopen, silvicolen Käfer entwickeln sich an geschädigten Laubbäumen und liegenden Stämmen, vor allem Eiche und gelten als ernste Eichenschädlinge. Man findet die Käfer in alten Laubwäldern und auch auf Holzlagerplätzen, wo sie in den heißen Nachmittagsstunden schwärmen. Im Gegensatz zu anderen Lymexylonidae züchten sie keine Pilze in ihren Bohrgängen. Die Art ist aus den meisten Bundesländern gemeldet und gilt als gefährdet (RL 3). (CB)

29.07.2022
Opilo mollis (L., 1758)
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Der 9 bis 13 mm große Schöne Buntkäfer Opilo mollis (Familie Cleridae) ist die häufigste der drei Arten der Gattung in Deutschland. Von der sehr ähnlichen Schwesterart O. domesticus unterscheidet er sich durch die Halsschildform und die Punktreihen der Flügeldecken. Unsere dritte Art, Opilo pallidus, lebt akrodendrisch auf alten Eichen und wird selten nachgewiesen. Die Gattung Opilo war ursprünglich in der Paläarktis und Teilen der Orientalis verbreitet. Etliche Vertreter sind heute aber weltweit verschleppt, darunter auch O. mollis. In der Paläarktis kommen 27 Arten vor. Die eurytope Art lebt in Wäldern, an Waldrändern, in Gärten und Parks. Man findet sie an alten Laub- und Nadelhölzern, wo Käfer und Larven anderen holzbewohnenden Insekten nachstellen. In Deutschland ist O. mollis aus fast allen Bundesländern gemeldet und gilt als nicht gefährdet. (CB)

22.07.2022
Trissemus antennatus (Aube, 1833)
Trissemus antennatus
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Der 1,7 bis 1,9 mm große Palpenkäfer Trissemus antennatus (Familie Pselaphidae) ist der einzige Vertreter der Gattung Trissemus in Deutschland und ist durch den auffälligen Bau der Fühlerkeule leicht zu erkennen, der die Art ihren wissenschaftlichen Namen verdankt. Die Schwesterart Trissemus impressus wird inzwischen in die Gattung Fagniezia gestellt. In der Westpaläarktis sind 20 Arten beschrieben, davon 7 in Europa. Die stenotope, hygrophile Art kommt in Süddeutschland, Frankreich, Italien sowie auf Korsika und Elba vor. Man findet die Tiere in Sümpfen und an sumpfigen Ufern von Gewässern. Käfer und Larven leben räuberisch von anderen Kleininsekten in der Moos- und Laubschicht. In Deutschland ist Trissemus antennatus aktuell nur aus Baden und der Pfalz gemeldet und gilt als vom Aussterben bedroht (RL 1). (CB)

15.07.2022
Paederidus ruficollis (F., 1781)
Paederidus ruficollis
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Der 6,5 bis 8 mm große Kurzflügler Paederidus ruficollis (Familie Staphylinidae) ist einer der beiden recht ähnlichen Vertreter der Gattung in Deutschland. Die Schwesterart P. rubrothoracicus ist mit 8 bis 9,5 mm größer und weist einen dunkelblau metallischen Hinterleib auf, während er bei P. ruficollis schwarz ist, mit einem allenfalls schwachen blauen Schein. In Europa kommen insgesamt vier Arten vor. Die stenotope, psammophile Art ist von Nordafrika über Europa bis Kleinasien und Iran verbreitet. Man findet die Tiere meist gesellig an sandigen oder feinkiesigen Ufern von Seen und Flüssen, wo die Tiere im Sonnenschein schnell umherlaufen. Die Käfer leben räuberisch und ernähren sich von anderen Insekten. In Deutschland ist die Art aus vielen Bundesländern mit Ausnahme des Ostens gemeldet und gilt nicht als gefährdet. (CB)

08.07.2022
Hetaerius ferrugineus (Ol., 1789)
Hetaerius ferrugineus
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Der 1,5 bis 2 mm große Stutzkäfer Hetaerius ferrugineus (Familie Histeridae) ist der einzige Vertreter der Gattung in Europa. Weltweit kommen etwa 30 Arten vor, die meisten davon in der Nearktis. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom südlichen Nordeuropa bis Südeuropa und zum Kaukasus. Die myrmekophile Art lebt bei verschiedenen Ameisenarten in Wärmegebieten, Flussauen, auf Heide und Trockenrasen. Die Käfer ernähren sich von toten und kranken Ameisen. Die Ameisen verhalten sich gegenüber dem Käfer indifferent. Bei Angriffen stellt sich der Käfer tot und legt Beine und Fühler eng an den Körper an, wodurch er praktisch ungreifbar wird. Die Ameisen tragen den Käfer eine Weile herum, belecken ihn und lassen schließlich wieder von ihm ab. In Deutschland ist die Art weit verbreitet, aber nicht häufig. Sie gilt als gefährdet (RL 3). (CB)

01.07.2022
Haliplus confinis Steph., 1828
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Der 2,3 bis 3,7 mm große, kahnförmig gebaute Wassertreter Haliplus confinis (Familie Haliplidae) ist einer von 30 Vertretern der Gattung in Europa, wovon 18 auch in Deutschland vorkommen. Der Käfer lebt in sauberen, stehenden und langsam fließenden, pflanzenreichen Gewässern, wo er sich von Algen und Pflanzenteilen ernährt. Die stenotope Art ist von Nord- und Mitteleuropa bis Sibirien verbreitet und wurde inzwischen auch in China nachgewiesen. Wie alle Haliplidae ist Haliplus confinis kein guter Schwimmer und bewegt seine Beine anders als die Vertreter der Familie Dytiscidae abwechselnd, was der Familie den Namen Wassertreter eingebracht hat. Sie sind flugfähig und können so neue Gewässer aufsuchen. In Deutschland ist die Art aus praktisch allen Bundesländern gemeldet, gilt aber als gefährdet (RL 3). (CB)

24.06.2022
Cylindera germanica L., 1758
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Der Deutsche Sandlaufkäfer Cylindera germanica (Familie Carabidae) ist eine von nur zwei Arten der Gattung in Europa. Er ist in Europa und Asien verbreitet und bevorzugt Trocken- und Magerrasen sowie Feldraine mit offenen Stellen und lückiger Vegetation, wo sich die Larven 2-jährig in selbstgegrabenen Wohnröhren im lehmigen oder mergeligen Boden entwickeln. Käfer und Larven leben räuberisch von anderen Insekten. Die xerophile Art ist in den letzten Jahrzehnten sehr selten geworden und bundesweit vom Aussterben bedroht (RL 1). Gründe sind unter anderem Intensivierung der Landwirtschaft mit starkem Rückgang extensiv genutzter Äcker und Ackerbrachen, ferner die Schließung von Truppenübungsplätzen mit schnellem Zuwachsen offener Störstellen sowie die Eutrophierung von Magerrasen durch Stickstoffeintrag unter anderem aus der Luft. (CB)

17.06.2022
Platydema violaceum (F., 1790)
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Der Schwarzkäfer Platydema violaceum (Familie Tenebrionidae) ist vom südlichen Nordeuropa über Mittel- und Südeuropa verbreitet und dringt östlich bis in den Kaukasus vor. In Deutschland kommt die Art flächendeckend vor, wobei aktuelle Nachweise aus Westfalen fehlen. Als Entwicklungspilz gilt bislang ausschließlich das Judasohr, Auricularia auricula-judae (Bull.), ein saprophytischer Pilz, welcher bevorzugt in Holunder (Sambucus), jedoch auch in vielen weiteren Laubhölzern, wie z.B. Buchen (Fagus), Birken (Betula) und Ulmen (Ulmus) wächst. Der Käfer kann das ganze Jahr über unter der Rinde von Laubhölzern aufgefunden werden, verstärkt jedoch im Winterhalbjahr. Während die Art bis vor etwa 50 Jahren in Deutschland in den meisten Teilen kaum noch aufgefunden wurde, breitete sie sich in den letzten Jahrzehnten wieder aus. (TH)

10.06.2022
Larinus beckeri Petri, 1907
Larinus beckeri
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Der 6 bis 8 mm große Flockenblumen-Distelrüssler Larinus beckeri (Familie Curculionidae) ist eine der einander recht ähnlichen sieben Arten der Gattung Larinus in Deutschland, der durch die rundlich ovale Körperform und den vergleichsweise langen und dünnen Rüssel zu erkennen ist. Die Art ist von Europa bis Sibirien verbreitet, die genaue Verbreitung ist aber noch nicht vollständig bekannt. Larinus beckeri lebt an nur Flockenblumen (Centaurea), bevorzugt in niederen Lagen, während die Schwesterart auch an verschiedenen Distelarten mehr im montanen Bereich vorkommt. Die Larve entwickelt und verpuppt sich in der Blüte. Die Käfer schlüpfen ab Juli und überwintern. In Deutschland fehlt Larinus beckeri Art im Norden und Osten und gilt nach Rheinheimer/Hassler (2010) als stark gefährdet (RL 2). (CB)

03.06.2022
Timarcha tenebricosa (F., 1775)
Timarcha tenebricosa
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Der 12 bis 18 mm große Labkraut-Blattkäfer Timarcha tenebricosa (Familie Chrysomelidae) ist einer von drei Vertretern der Gattung in Deutschland. Weltweit enthält die Gattung über 100 Arten in drei Untergattungen, überwiegend in der Paläarktis, einige in der Nearktis. Die eurytope, herbicole Timarcha tenebricosa kommt in Mittel- und Südeuropa vor. Sie bevorzugt trockene Wiesen und Waldränder, sonnige Fluss- und Bachauen, Trockenhänge und Weinberge. Sie entwickelt sich oligophag an Labkräutern (Galium). Bei Beunruhigung würgen sie eine intensiv orangefarbene Flüssigkeit aus (Reflexbluten), wovon ihr englischer Trivialname herrührt. Die Männchen weisen verbreiterte Vorder- und Mitteltarsen auf, mit denen sie sich bei der Paarung am Weibchen festklammern. In Deutschland nur aus der Südhälfte gemeldet, gilt die Art als gefährdet (RL 3). (CB)

27.05.2022
Leptura aurulenta (F., 1792)
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Der 13 bis 18 mm große Goldhaarige Halsbock Leptura aurulenta (Familie Cerambycidae) ist eine von fünf Arten der Gattung Leptura in Deutschland. Verwechslungen sind mit der Schwesterart Leptura quadrifasciata möglich, die jedoch ganz schwarze Beine aufweist. Die stenotope, thermophile Art kommt in Nordwestafrika sowie Süd- und Mitteleuropa vor. Sie bevorzugt sonnige Waldränder und Waldwiesen in collinen Lagen. Die Larvenentwicklung erfolgt in den Stümpfen und Wurzelstöcken toter Laubhölzer, vor allem Buche, aber auch Eiche, Weide, Pappel, Erle, Birke und Kastanie. Die Imagines erscheinen von Juni bis August auf Doldenblüten. Sie sind in der Sonne recht lebhaft und fliegen gern. In Deutschland ist die Art auf den Süden und Westen beschränkt. Sie gilt als stark gefährdet (RL 2). (CB)

20.05.2022
Corticeus fasciatus F., 1790
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Der 3 bis 3,2 mm große Schwarzkäfer Corticeus fasciatus (Familie Tenebrionidae) gehört zu den neun aktuell in Deutschland gemeldeten Arten der Gattung Corticeus. Die stenotope, silvicole Art kommt von Nordafrika über Süd- und bis zum südlichen Nordeuropa sowie im angrenzenden Osteuropa vor. Die Käfer bevorzugen alte Laubwälder, insbesondere trockene Eichenwälder. Sie leben an rindenfreien Stellen alter Eichen sowie in den dort vorhandenen Bohrlöchern von Pochkäfern (Anobiidae) und Werftkäfern (Lymexylonidae). Früher hielt man sie für ausschließlich räuberisch lebend, doch sind sie wohl saprophag und nur fakultativ räuberisch. Die vermutlich 2-jährige Larvenentwicklung findet unter der Rinde der Bäume statt. In Deutschland ist die Art aus den meisten Bundesländern gemeldet gilt aber als Urwaldreliktart und stark gefährdet (RL 2). (CB)


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