Käfer der Woche

Texte © K. Reißmann, T. Hörren, M. Stern, F. Bötzl und C. Benisch

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19.11.2021
Nephus redtenbacheri (Muls., 1846)
Nephus redtenbacheri
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Nephus redtenbacheri A
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Nephus redtenbacheri B
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Nephus redtenbacheri C
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Der nur 1,3 bis 1,8 mm große Marienkäfer Nephus redtenbacheri (Familie Coccinellidae) gehört zu der weltweit sehr artenreichen Tribus Scymnini. Er kommt von Nordafrika über Europa (dort bis in den hohen Norden) bis Kleinasien und zum Kaukasus vor. Nephus redtenbacheri wird entsprechend seinem Kältebedürfnis vor allem in montanen und subalpinen Lagen gefunden oder in kühlen Mikroklimaten, wie Sumpf- und Moorgebieten. Dort findet man die Art an Gewässerrändern, auf feuchten Wiesen und auf Sumpfpflanzen, auch auf wildem und kultiviertem Hopfen. Im Winter kann man die Käfer aus Hochwasser- und Schilfgenist sieben. Nephus redtenbacheri ernährt sich verschiedenen in der Krautschicht lebenden Blattlaus-Arten. In Deutschland kommt die Art in allen Bundesländern vor und ist nicht selten. (CB)

12.11.2021
Endomychus coccineus (L., 1758)
Endomychus coccineus
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Der 4 bis 6 mm große Scharlachrote Stäublingskäfer Endomychus coccineus (Familie Endomychidae) ist der einzige Vertreter der Gattung in Deutschland und eine von nur zwei Arten in Europa. Aufgrund seiner Färbung kann er auf den ersten Blick mit einem Marienkäfer verwechselt werden. Die eurytope, silvicole und mycetophage Art ist in Europa weit verbreitet, vom hohen Norden bis nach Südeuropa, dort zunehmend in Gebirgslagen. Man findet sie Tiere, sowohl Käfer wie auch Larven fast ganzjährig in Laubwäldern und Parks unter verpilzter Rinde an modernden Stämmen und Stubben von Laubbäumen, wo sie sich von den Baumpilzen ernähren. Die Flugzeit der Käfer reicht von April bis Juni. Sowohl Käfer wie auch Larven überwintern. In Deutschland liegen aktuelle Funde aus allen Bundesländern vor und die Art gilt als häufig und nicht gefährdet. (CB)

05.11.2021
Laemophloeus kraussi Ganglb., 1897
Laemophloeus kraussi
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Laemophloeus kraussi C
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Der 3 bis 4 mm große Halsplattkäfer Laemophloeus kraussi (Familie Laemophloeidae) ist eine der drei für Deutschland gemeldeten Arten der Gattung. Weltweit sind etwa 140 Laemophloeus-Arten beschrieben worden. Von der viel häufigeren Schwesterart L. monilis kann man sie durch den schwarzen Kopf und Halsschild sowie den kleineren Flügeldeckenfleck unterscheiden. Die osteuropäische Art kommt in einem schmalen Streifen von Frankreich über Deutschland und Polen bis zum europäischen Teil Russlands vor. Die stenotope, silvicole Art lebt in Wäldern und Parks. Man findet sie morschen Ästen und unter der Rinde diverser Laubbäume, z.B. Eiche, Buche, Hainbuche, Ulme und Birke. In Deutschland liegen aktuelle Funde aus zahlreichen Bundesländern mit Ausnahme des äußersten Nordens und Ostens vor. L. kraussi gilt als gefährdet (RL 3). (CB)

29.10.2021
Cychramus variegatus (Hbst., 1792)
Cychramus variegatus
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Der 5 bis 7 mm große Glanzkäfer Cychramus variegatus (Familie Nitidulidae) ist die seltenere der beiden Arten der Gattung Cychramus in Deutschland. Von der ähnlichen Schwesterart C. luteus kann sie durch die insgesamt dunklere Färbung und die vier schwarzen Flecke auf dem Halsschild gut unterschieden werden. Das größere Männchen ist chagriniert und matt, während Halsschild und Flügeldecken des kleineren Weibchens stark glänzen. Die stenotope, mycetophile Art ist montan von Nord- und Mitteleuropa bis Sibirien und Japan verbreitet. Sie bevorzugt montane Laubwälder und entwickelt sich in Holzpilzen, vor allem Hallimasch (Armillaria mellea) an modernden Stubben und Stämmen, gelegentlich auch an anderen Pilzen. In Deutschland fehlt Cychramus variegatus im Norden. Er gilt als nicht gefährdet. (CB)

22.10.2021
Anchomenus dorsalis (Pont., 1763)
Anchomenus dorsalis
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Der 5,8 bis 7,5 mm große Buntfarbene Putzläufer Anchomenus dorsalis (Familie Carabidae) ist die häufigere der beiden Arten der Gattung Anchomenus in Deutschland und kann durch seine auffällige grün-gelbe Färbung bei uns kaum verwechselt werden. Anchomenus dorsalis ist westpaläarktisch verbreitet und in der submeridionalen und temperaten Zone von den Britischen Inseln über Mitteleuropa bis Mittelasien zu finden. Die eurytope Offenlandart bevorzugt grundwassernahe, aber leicht abtrocknende, lehmige Böden an Hängen, Waldrändern und Ruderalflächen. Die Art lebt räuberisch von Blattläusen, Raupen und anderen kleinen Insekten. Die Imagines überwintern unter Steinen und Holz, oft in Gruppen mit zahlreichen Individuen. In Deutschland ist die Art aus allen Regionen gemeldet und sehr häufig. (CB)

15.10.2021
Callidium aeneum (DeGeer, 1775)
Callidium aeneum
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Der 9 bis 15 mm große Erzfarbene Scheibenbock Callidium aeneum (Familie Cerambycidae) ist eine von drei bei uns vorkommenden Arten der Gattung. Weltweit sind 21 Callidium-Arten beschrieben worden, davon die Mehrzahl aus der Nearktis. Die silvicole Art ist montan bis subalpin verbreitet und reicht von Nord- und Mitteleuropa über Kleinasien und den Kaukasus bis Sibirien. Sie entwickelt sich einjährig an Fichten, seltener an Kiefer, Tanne oder Lärche. Die Larven benötigen eine ausreichende Holzfeuchte. In zwischenzeitlich verbautem Holz kann die Entwicklung oft noch abgeschlossen werden. Die Verpuppung erfolgt in einem Hakengang im Holz, wodurch die Art technisch schädlich werden kann. In Deutschland ist die Art aus fast allen Regionen nachgewiesen, ist aber zerstreut und nicht häufig bis selten. (CB)

08.10.2021
Pissodes piceae (Ill., 1807)
Pissodes piceae
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Der 7 bis 10 mm große Weißtannenrüssler Pissodes piceae (Familie Curculionidae) ist eine von sieben Arten der holarktisch verbreiteten Gattung in Deutschland. Die stenotope, silvicole Art ist in den Gebirgslagen Mittel- und Südeuropas bis zum Kaukasus verbreitet. Pissodes piceae lebt in montanen Nadelwäldern oligophag an Weißtanne und anderen kultivierten Tannenarten. Die Eiablage erfolgt ab Juni in selbstgenagten Eikammern. Die Larven fressen im Kambium und verpuppen sich im folgenden Frühjahr. Es werden vor allem ältere, etwa 40-80-jährige, vorgeschädigte oder schlechtwüchsige Bäume befallen, eine wirkliche fortwirtschaftliche Relevanz besteht wohl nicht. In Deutschland liegen aktuelle Funde nur aus der Südhälfte sowie aus Westfalen vor. Die Art gilt jedoch nicht als gefährdet. (CB)

01.10.2021
Melasis buprestoides (L., 1761)
Melasis buprestoides
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Der 6 bis 9 mm große Plattbeinige Schienenkäfer Melasis buprestoides (Familie Eucnemidae) ist der einzige Vertreter der Gattung Deutschland. Weltweit sind 14 Arten bekannt, davon zwei aus Europa und drei aus der Nearktis. M. buprestoides ist westpaläarktisch verbreitet von Nordafrika über Europa bis Kleinasien, Kaukasus und Sibirien. Die Käfer leben in Wäldern, Gärten und Parks, bevorzugt an sonnenexponierten Bäumen. Die Imagines kann man ganzjährig im Brutsubstrat finden, sie schwärmen im Mai und Juni. Die Larvenentwicklung erfolgt 2-3-jährig in Stämmen und dicken Ästen von Buche, seltener Hainbuche und Ulme. Die Verpuppung erfolgt im Spätsommer. Der frisch geschlüpfte Käfer überwintert in der Puppenwiege. M. buprestoides ist aus allen Bundesländern gemeldet und nicht gefährdet. (CB)

24.09.2021
Anthocomus coccineus (Schall., 1783)
Anthocomus coccineus
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Der 4,3 bis 5 mm große Rote Zipfelkäfer Anthocomus coccineus (Familie Malachiidae) ist eine von drei Arten der Gattung in Deutschland. Sie kommt in Europa vor, von Spanien und Portugal im Westen über die Britischen Inseln und im Osten bis Polen und Ungarn. Die tagaktive Art lebt in Feuchtgebieten, wo sie an den Pollen von Schilf (Phragmites) frisst. Ähnlich wie die Vertreter der Malachiidae zeigt auch A. coccineus ein Verhalten, welches der Paarung vorausgeht und als gustatorische Balz bezeichnet wird: Dabei beknabbert das Weibchen die an der Flügeldeckenspitze des Männchen befindlichen sekretorischen Felder, die sog. Excitatoren, wodurch beide in Paarungsstimmung versetzt werden. Die Larven entwickeln sich in morschem Holz, wo sie anderen Insektenlarven nachstellen. (CB)

17.09.2021
Dianous coerulescens (Gyll., 1810)
Dianous coerulescens
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Der 5 bis 6 mm lange Kurzflügler Dianous coerulescens (Familie Staphylinidae) ist der einzige Vertreter der holarktisch und orientalisch verbreiteten Gattung in unserer Fauna. D. coerulescens ist in Nord- und Mitteleuropa verbreitet, von den Britischen Inseln und Fennoskandien bis Italien und dem Balkan. Die Tiere leben im Vorland und in niedrigen Lagen der Mittelgebirge an Wasserfällen, Wehren und schnellfließenden kalten Bächen in überrieselten Moosen. Vertreter der Gattungen Dianous und Stenus beherrschen das Spreitungsschwimmen: Mit ihren hydrophoben Tarsenunterseiten können sie sich auf der Wasseroberfläche bewegen. Mit der Abdomenspitze berühren sie die Wasseroberfläche und sondern ein wasserunlösliches Sekret ab, das schnell einen Film auf der Wasseroberfläche bildet, an dessen Rand der Käfer vorangetrieben wird. Sie erreichen Geschwindigkeiten bis zu 40 cm/s. (CB)

10.09.2021
Cephennium gallicum Ganglb., 1899
Cephennium gallicum
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Der nur 1,2 bis 1,3 mm große Ameisenkäfer Cephennium gallicum (Familie Scydmaenidae) ist einer von vier Vertretern der Gattung in Deutschland. Weltweit sind über 100 Cephennium-Arten beschrieben worden, vorwiegend aus der Paläarktis. Der eurytope, hygrophile und silvicole Cephennium gallicum kommt in Nord- und Mitteleuropa vor und wurde mittlerweile auch nach Nordamerika (Nova Scotia, Kanada) eingeschleppt. Er bevorzugt Auwälder, feuchte Wälder, Erlenbrüche, Sümpfe und Moore als Habitat. Man findet die winzigen Tiere in Moos, unter verpilztem Laub und Reisig sowie im Humus am Fuß von Bäumen. Dort leben sie als spezialisierte Jäger von Hornmilben (Oribatida), deren hartes Exoskelett sie mit ihren Mandibeln aufschneiden. In Deutschland fehlt die Art im Norden und Osten, gilt aber nicht als gefährdet. (CB)

03.09.2021
Lilioceris merdigera (L., 1758)
Lilioceris merdigera
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Das 6 bis 8 mm große Maiglöckchen-Hähnchen Lilioceris merdigera (Familie Chrysomelidae) ist eine von drei aktuell gemeldeten Arten der Gattung in Deutschland. Von der ähnlichen Schwesterart L. lilii unterscheidet es sich durch den roten Kopf und die roten Beine. Die Art ist paläarktisch verbreitet. Man findet sie von Mai bis September in Wäldern, Gärten und Parks. Käfer und Larven leben an Lilien- und Lauchgewächsen, z.B. an Maiglöckchen, Türkenbund, sowie an Bärlauch, Zwiebel und Knoblauch. An letzteren können sie im landwirtschaftlichen Anbau schädlich werden. Bei Beunruhigung sind die Käfer in der Lage mit einem Stridulationsapparat am Analsegment zirpende Geräusche erzeugen. Die Larven tarnen sich mit einer aus dem eigenen Kot gebauten Hülle. In Deutschland ist L. merdigera überall vorhanden und nicht gefährdet. (CB)

27.08.2021
Oiceoptoma thoracica (L., 1758)
Oiceoptoma thoracica
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Die 12 bis 16 mm lange Rothalsige Silphe Oiceoptoma thoracica (Familie Silphidae) ist der einzige Vertreter der ansonsten holarktisch verbreiteten Gattung in Deutschland. Weltweit sind 3 Arten aus Nordamerika und 6 aus der Paläarktis bekannt. Oiceoptoma thoracica kommt von Europa (einschließlich der Britischen Inseln) bis Japan vor und erreicht im Norden den Polarkreis. Mit ihrer abgeflachten, ovalen Körperform, dem samtig roten Halsschild und den schwarzen Flügeldecken ist sie in unserer Fauna unverwechselbar. Man findet sie in Wäldern, Gärten und auf Wiesen. Als Aasfresser ernähren sich Käfer und Larven von toten Tieren, Kot und verrottenden Pflanzenresten und Pilzen (vor allem Stinkmorcheln, dessen Sporen sie verbreiten). In Deutschland ist die Art aus allen Bundesländern gemeldet und häufig. (CB)

20.08.2021
Polyphylla fullo (L., 1758)
Polyphylla fullo
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Der 25 bis 36 mm große Walker Polyphylla fullo (Familie Scarabaeidae) ist die einzige Art der Gattung in Europa und der größte Vertreter der Unterfamilie Melolonthinae. Er kommt in Nordafrika und Europa vor, im Norden bis Südschweden, im Osten bis zum Kaukasus. Das Männchen zeichnet sich durch die stark vergrößerten Fühlerfächer aus. Die Larvenentwicklung dauert 3-4 Jahre und findet im Boden an Wurzeln statt. Die Käfer leben in sandigen Lebensräumen, z.B. sonnigen Kiefernwäldern oder Dünen. Sie ernähren sich von Kiefernnadeln, richten aber keine wirtschaftlich relevanten Schäden an. Im Juni und Juli schwärmen die Käfer in der Abenddämmerung. Mit Ausnahme des Nordwestens liegen aus Deutschland zahlreiche neuere Meldungen vor. Polyphylla fullo gilt als stark gefährdet (RL 2) und ist nach BArtSchV besonders geschützt. (CB)

13.08.2021
Dermestes haemorrhoidalis Küst., 1852
Dermestes haemorrhoidalis
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Der 6,5 bis 9 mm große Zweifarbig Behaarte Speckkäfer Dermestes haemorrhoidalis (Familie Dermestidae) ist eine von 13 bei uns bodenständigen Dermestes-Arten. Die Art ist praktisch kosmopolitisch verbreitet. Sie kommt vorwiegend synanthrop in Lägern und Haushalten vor, wo sich Käfer und Larven von Lebensmitteln aller Art ernähren, z.B. Fleischwaren, Käse, Nudeln oder Trockenfisch. Da sie in der Lage sind, Keratin zu verdauen, können sie auch an Fellen, Federn, Wolle, Leder und in Insektensammlungen schädlich werden. Die Larven können sich zur Verpuppung in nicht zu harte Materialien einbohren. Dermestes haemorrhoidalis ist somit zugleich Hygiene- und Materialschädling. Die Art ist aus zahlreichen Bundesländern gemeldet, in den letzten Jahren in zunehmender Häufigkeiten aus Haushalten. Sie ist nicht gefährdet. (CB)

06.08.2021
Chlorophanus viridis (L., 1758)
Chlorophanus viridis
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Der 8 bis 11 mm lange Dunkelgrüne Gelbrandrüssler Chlorophanus viridis (Familie Curculionidae) ist die häufigste der drei Arten der Gattung in Deutschland und durch den neongelben Seitenstreifen der Flügeldecken recht auffällig. Er ist in Europa mit Ausnahme der Britischen Inseln und Skandinavien weit verbreitet. Die Käfer leben polyphag an verschiedenen Laubbäumen, unter anderem Weide, Pappel, Erle, Hasel und anderen. Man findet sie in Laubwäldern frischer bis feuchter Standorte, vor allem in fluss- und bachbegleitenden Auwäldern. Die Larven entwickeln sich ektophag im Boden an den Wurzeln der Wirtspflanzen und überwintern als Larve. Die Verpuppung erfolgt im Frühjahr, der Schlupf ab Mai. In Deutschland gilt die Art als nicht gefährdet, ist aber in den letzten Jahren seltener geworden. (CB)

30.07.2021
Spercheus emarginatus (Schall., 1783)
Spercheus emarginatus
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Der 5,5 bis 7 mm große Buckelwasserkäfer Spercheus emarginatus (Familie Spercheidae) ist die einzige Art der Gattung in Deutschland. Weltweit enthält die Familie nur als einzige Gattung Spercheus mit 18 Arten, davon die meisten Vertreter in der Afrotropis und Orientalis. Spercheus emarginatus ist von Europa über Kleinasien bis Kasachstan verbreitet und wurde unlängst auch in China nachgewiesen. Bei uns findet man die stenotope, limicole Art an schlammigen Ufern nährstoffreicher stehender Gewässer. Larven und Imagines gehören zu den wenigen Beispielen für sog. Filtrierer unter den Käfern, die ihre Nahrung, Detritus, kleine Krebstiere und Insektenlarven, aus vorbeiströmendem Wasser filtrieren. In Deutschland ist Spercheus emarginatus aus fast allen Bundesländern gemeldet und nicht gefährdet. (CB)

23.07.2021
Oreodytes sanmarkii (Sahlb., 1826)
Oreodytes sanmarkii
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Der 2,5 bis 3 mm große Schwimmkäfer Oreodytes sanmarkii (Familie Dytiscidae) gehört zu der mit nur drei Arten in Deutschland recht kleinen Gattung Oreodytes. Weltweit sind etwa 30 Arten bekannt, davon 18 aus Nordamerika. Die meisten Arten der Gattung weisen recht charakteristische Zeichnungen auf. Oreodytes sanmarkii ist boreomontan verbreitet und kommt in Skandinavien wie auch in den mittel- und süddeutschen Mittelgebirgen vor, mit einer Auslöschungszone in der norddeutschen Tiefebene. Auch in Nordamerika wurde Oreodytes sanmarkii nachgewiesen. Bei uns findet man die stenotope, rheophile Art an ruhigeren Stellen kalter, klarer Gebirgsbäche und im Quellmoos. Sie reagiert empfindlicher auf Umweltbelastungen und Verlandung als andere Dytisciden-Arten, gilt bei uns jedoch derzeit als nicht gefährdet. (CB)

16.07.2021
Agonum marginatum (L., 1758)
Agonum marginatum
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Der 8,5 bis 10,5 mm große Gelbrand-Flachläufer Agonum marginatum (Familie Carabidae) ist innerhalb der artenreichen, holarktisch-neotropisch-paläotropisch verbreiteten Gattung Agonum bei uns durch seine kupfrig-grüne Färbung und den breiten gelben Seitensaum der Flügeldecken gut kenntlich. Als westpaläarktische Art der meridionalen bis temperaten Zone kommt Agonum marginatum von Nordafrika inklusive der Azoren über Europa (ohne den höchsten Norden) bis Zentralasien vor. Man findet die halotolerante Pionierart an offenen Rändern stehender und fließender Gewässer, bevorzugt auf lehmigen oder verschlammten, sandigen Substraten. In Deutschland ist die Art aus allen Bundesländern gemeldet und mit Ausnahme der Gebirge überall häufig. Sie gilt als nicht gefährdet. (CB)

09.07.2021
Apoderus coryli (L., 1758)
Apoderus coryli
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Der 6 bis 8 mm große Haselblattroller Apoderus coryli (Familie Attelabidae) ist die häufigere der beiden in Europa vorkommenden Arten der Gattung. Die Art ist ostpaläarktisch verbreitet von Europa bis in den Nahen Osten. Den Käfer findet man von Mai bis September auf seiner Wirtspflanze, dem Hasel (Corylus), in lichten Laubwäldern und an Waldrändern. Das Weibchen sucht ein nach Größe und Dicke geeignetes Haselblatt aus, aus dem es binnen einiger Stunden einen kunstvollen Blattwickel formt, in den ein einzelnes Ei abgelegt wird. Die Larven ernähren sich im Inneren des Wickels vom Blattmaterial und verpuppen sich schließlich im Wickel. Je nach klimatischen Verhältnissen erscheinen eine oder zwei Generationen pro Jahr. In Deutschland ist Apoderus coryli aus praktisch allen Bundesländern gemeldet und nicht gefährdet. (CB)

02.07.2021
Ochina ptinoides (Marsh., 1802)
Ochina ptinoides
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Der 2,5 bis 3,8 mm große Pochkäfer Ochina ptinoides (Familie Anobiidae) ist die häufigere der beiden Arten der Gattung Ochina in Deutschland. Aus Europa sind insgesamt fünf Arten der Gattung gemeldet. Ochina ptinoides ist von Nordafrika über Spanien und Mitteleuropa einschließlich der Britischen Inseln bis Griechenland und Russland verbreitet. Man findet die stenotope, wärmeliebende Art von Mai bis August in Parks, Gärten, Weinbergen und an Waldrändern an Efeu (Hedera helix). Die Larven entwickeln sich in trockenen und halbtrockenen alten Efeu-Ästen von einigen Zentimetern Dicke. Die Käfer sind tagaktiv und schwärmen in den Abendstunden, wobei sie auch ans Licht fliegen. In wärmeren Gebieten nicht selten, wird die Art nach Osten seltener und gilt in Deutschland als gefährdet (RL 3). (CB)

25.06.2021
Hoshihananomia perlata (Sulz., 1776)
Hoshihananomia perlata
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Der 6,8 bis 10 mm große Perlfleck-Stachelkäfer Hoshihananomia perlata (Familie Mordellidae) ist in Deutschland der einzige Vertreter der Gattung, die in Europa drei Arten enthält und in den Tropen mit über 100 Arten sogar recht artenreich ist. Hoshihananomia perlata ist diskontinuierlich von Südfrankreich bis Nordjapan verbreitet, fehlt jedoch in Nord- und Südosteuropa. Die thermophile Art gehört zu den Urwaldrelikten und wird auf blühenden Kräutern und Sträuchern sowie auf Totholz gefunden. Die Larvenentwicklung findet in toten Laubhölzern statt, vor allem Eiche, Buche und Birke. Bei schönem Wetter sind die Käfer recht flüchtig und fliegen bei der geringsten Störung sofort auf. In Deutschland gilt die Art als stark gefährdet (RL 2), ist jedoch in letzter Zeit in Ausbreitung begriffen. (CB)

18.06.2021
Aphodius obliteratus Panz., 1823
Aphodius obliteratus
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Der 4,5 bis 7 mm Dungkäfer Aphodius obliteratus (Familie Scarabaeidae) gehört zu der sehr artenreichen Tribus Aphodiini, die weltweit etwa 170 Gattungen und über 2000 Arten umfasst. Aus Deutschland sind über 60 Aphodius-Arten gemeldet. Aphodius obliteratus ist in West-, Mittel- und Südeuropa verbreitet und bevorzugt Wälder. Von der ähnlichen Schwesterart A. contaminatus kann er durch die fehlende Bewimperung des Halsschildseitenrands unterschieden werden. Er tritt bereits im zeitigen Frühjahr auf, etwa ab Februar bis April, sowie im September und Oktober und ist damit bei uns eine der am frühsten auftretenden Arten. Die Entwicklung findet an allen Kotarten statt, bevorzugt von Pflanzenfressern. In Deutschland ist die Art mehr westlich verbreitet und nicht besonders häufig. Sie gilt als gefährdet (RL 3). (CB)

11.06.2021
Acalles aubei Boh., 1837
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Der 3,5 bis 5,5 mm große Acalles aubei (Familie Curculionidae) gehört zu den großen und seltenen Vertretern der 14 Arten der Gattung Acalles in Deutschland. Weltweit umfasst die Unterfamilie Cryptorhynchinae etwa 6000 beschriebene Arten. Die stenotope, silvicole Art ist von den Pyrenäen über Südeuropa und das südliche Mitteleuropa bis zum Kaukasus verbreitet. Man findet die Käfer von Mai bis Oktober in Laub- und Mischwäldern, vor allem in Buchenwäldern, wo man sie von abgestorbenen Ästen von Buche (Fagus) und Kastanie (Castanea), seltener von jungen Tannen (Abies) klopfen oder aus der Bodenstreu sieben kann. In Deutschland liegen aktuelle Funde nur aus dem Südwesten (Baden, Pfalz und Saarland) vor, aber insgesamt zerstreut und selten. Acalles aubei gilt daher als stark gefährdet (RL 2). (CB)

04.06.2021
Xylotrechus rusticus (L., 1758)
Xylotrechus rusticus
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Der 9 bis 20 mm große Dunkle Holzklafterbock Xylotrechus rusticus (Familie Cerambycidae) gehört zu den relativ häufigeren Arten der fünf Arten der Gattung in Deutschland. Die Art ist paläarktisch verbreitet von Europa über Zentralasien und Sibirien bis Korea und Japan. Die stenotope, silvicole und xylodetriticole Art lebt in Laubwäldern und an Waldrändern, am Oberrhein vor allem in Auwäldern. Man findet die tagaktiven Käfer von Ende Mai bis Juli auf absterbenden oder gefällten Laubbäumen, z.B. Weide, Espe, Buche, Birke oder Pappel, auf denen die Tiere hervorragend getarnt sind. Blüten besuchen sie nicht. Die Larven entwickeln sich bis 3-jährig im sonnenexponierten Holz der genannten Laubbäume. In Deutschland fehlt Xylotrechus rusticus im Nordwesten und gilt insgesamt als selten und stark gefährdet (RL 2). (CB)


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