Käfer der WocheTexte © K. Reißmann, T. Hörren, M. Stern, F. Bötzl und C. Benisch
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13.09.2019
Stenopelmus rufinasus Gyll., 1836
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Der nur 1,8 bis 2,4 mm große Schwimmfarnrüssler Stenopelmus rufinasus (Familie Curculionidae) gehört zu einer artenarmen Gattung mit nur zwei Arten in der Neotropis und einer Art in der Nearktis, welche bei uns eingeschleppt wurde. Stenopelmus rufinasus lebt am flutenden Algenfarn (Azolla filiculoides), ebenfalls ein Neozoon, welches sich seit den 1980er Jahren in Deutschland stärker ausgebreitet hat. Die Imago überwintert am Ufer und findet sich ab dem Frühjahr an der Futterpflanze, wo sie meist untergetaucht an den Blättchen frisst. In Südafrika wird die Art zur biologischen Bekämpfung des Algenfarns eingesetzt, wobei die gefräßigen Larven von Stenopelmus das Zuwuchern von Gewässern effizient verhindern. In Deutschland wird S. rufinasus als Neozoon nicht in der Roten Liste geführt. (CB)
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06.09.2019
Lamia textor (L., 1758)
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Der Weberbock Lamia textor ist einer der wenigen flugunfähigen Bockkäfer (Familie Cerambycidae) der deutschen Fauna. Die Käfer findet man eher zufällig, wenn sie abends in der Dämmerung träge am Boden in der Nähe ihrer Brutbäume umherkriechen. Die Entwicklung erfolgt im Holz noch lebender Weiden (Salix) und Pappeln (Populus), seltener in Erle (Alnus) und Birke (Betula). Die Käfer kann man aufgrund ihrer hohen Lebenserwartung von etwa 300 Tagen bereits im April und je nach Witterung bis in den späten Oktober hinein beobachten. Früher galt die Art als häufig. Heute ist der Weberbock eine Seltenheit, die so mancher noch nicht zu Gesicht bekommen hat. Entsprechend wird er in der Roten Liste Deutschlands als stark gefährdet (RL 2) geführt. (KR)
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30.08.2019
Orthocerus clavicornis (L., 1758)
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Der 3,5 bis 6 mm große Rindenkäfer Orthocerus clavicornis (Familie Colydiidae) ist der häufigere der beiden Vertreter der Gattung in Deutschland. Von dem viel selteneren O. crassicornis unterscheidet er sich durch die sehr lange Behaarung der Fühlerkeule. Die stenotope, psammobionte Art kommt in Nord- und Mitteleuropa, im Kaukasus und bis Sibirien vor. Man findet sie auf spärlich bewachsenen Sandböden, auf Dünen, Heide und in Sandgruben unter Flechtenrasen, insbesondere an der Hundslederflechte Peltigera canina. In Deutschland fehlen aktuelle Nachweise aus den westlichen Bundesländern, aus allen anderen liegen aktuelle Funde vor. Im Osten ist die Art nicht selten, nach Westen wird sie seltener. Sie gilt in Deutschland als gefährdet (RL 3). (CB)
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23.08.2019
Ophonus melleti Heer, 1837
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Der 5,5 bis 8,7 mm große Laufkäfer Ophonus melleti (Familie Carabidae) ist eine der elf Arten der Untergattung Metophonus in Deutschland. Wie die meisten Vertreter der Untergattung weist O. melleti gut markierte Halsschildhinterwinkel und eine braunrote, nicht-metallische Färbung auf. Die Unterscheidung der Arten dieser Gruppe ist nicht einfach. Ophonus melleti kommt von Westeuropa bis zum Kaukasus und Kleinasien und vom südlichen Nordeuropa bis Südeuropa vor. Man findet die eurytope, thermophile Art an Wärmehängen, in Kiesgruben und an Garten- und Waldrändern. In Deutschland ist sie nur in Wärmegebieten häufiger, sonst selten und sie wird vor allem im Norden nur sporadisch gefunden. O. melleti gilt in Deutschland als gefährdet (RL 3). (CB)
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16.08.2019
Stenomax aeneus (Scop., 1763)
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Der 12 bis 16 mm lange Schwarzkäfer Stenomax aeneus (Familie Tenebrionidae) ist der einzige Vertreter der Gattung in Deutschland. In Europa kommen insgesamt sieben Arten vor. Stenomax aeneus ist in Südosteuropa und im südöstlichen Mitteleuropa verbreitet, von Frankreich über Norditalien und die Balkanhalbinsel bis Kleinasien. Die stenotope, überwiegend nachtaktive Art findet man von März bis Juli unter morscher Rinde, an verpilzten Ästen von Laubbäumen, seltener an Nadelbäumen und Rebstöcken. Die Larven entwickeln sich in morschem Holz und im Mulm von Laubbäumen. In Deutschland kommt die Art in den südlichen und östlichen Bundesländern vor, im Westen und Norden fehlt sie dagegen. Stenomax aeneus ist nicht selten und gilt als nicht gefährdet. (CB)
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09.08.2019
Omophlus lepturoides (F., 1787)
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Der 11-16 mm große Pflanzenkäfer Omophlus lepturoides (Familie Alleculidae) ist die größte der drei Arten der Gattung in Deutschland. In Europa enthält die Gattung insgesamt 32 Arten. Die stenotope, thermophile Art kommt in Südeuropa und im südlichen Mitteleuropa von Spanien bis Polen und Südrussland und in Kleinasien vor. Man findet die Imagines von Mai bis Juni an Wärmehängen auf Blüten von Doldenblütlern, Weißdorn und Obstbäumen. Die Larven entwickeln sich im Boden von pflanzlichen Abfällen, sie überwintern, verpuppen sich im zeitigen Frühjahr in einer Puppenwiege und schlüpfen im Mai. In Deutschland ist O. lepturoides aktuell nur aus Baden, der Pfalz und dem Rheinland gemeldet und gilt als stark gefährdet (RL 2). Im 19. Jahrhundert kam sie noch in der gesamten Südhälfte Deutschlands vor. (CB)
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02.08.2019
Ampedus erythrogonus (Müll., 1821)
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Der 5,5 bis 7,5 mm große Schnellkäfer Ampedus erythrogonus ist eine der 27 in Deutschland aktuell nachgewiesenen Ampedus-Arten (Familie Elateridae). Die schwarze Art weist rötliche Halsschildvorder- und -hinterwinkel, Beine und Fühler auf. Sie ist von Ostfrankreich über Mittel- und Nordeuropa bis zum Kaukasus verbreitet. A. erythrogonus entwickelt sich morschen Laub- und Nadelhölzern, z.B. in fast vermulmten Stubben von Eiche, Buche, Ahorn, Fichte und anderen. Die Larve entwickelt sich tief im Mulm, die Verpuppung erfolgt jedoch nahe der Oberfläche unter der Rinde. Der Käfer erscheint im Frühsommer. In Deutschland ist die Art aus fast allen Bundesländern gemeldet, wird jedoch eher selten nachgewiesen und gilt als gefährdet (RL 3). (CB)
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26.07.2019
Nemosoma caucasicum Menetries, 1832
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Der 5,5 bis 9,5 mm große Jagdkäfer Nemosoma caucasicum (Familie Trogositidae) gehört in eine in Deutschland recht artenarme Familie, von der ursprünglich nur vier Arten aus Deutschland gemeldet wurden. Vor wenigen Jahren wurde diese Art erstmalig für Deutschland gemeldet und wird seitdem vor allem immer wieder im Kaiserstuhl an Esche gefunden. Der Gattungsname ist aus den griechischen Worten nema (Faden) und soma (Körper) zusammengesetzt und spielt auf die schlanke, längliche Gestalt der Käfer an. Käfer und Larven verfolgen hauptsächlich verschiedene Vertreter der an Esche vorkommenden Scolytidae, wie z.B. Hylesinus crenatus, den Eschenbastkäfer und können diese mit ihrem dünnen Körper sehr gut in ihren Gängen verfolgen. (KR/CB)
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19.07.2019
Phytoecia nigripes (Voet, 1778)
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Der 10 bis 16 mm lange Schwarzfüßige Walzenhalsbock Phytoecia nigripes (Familie Cerambycidae) ist eine von acht aktuell aus Deutschland gemeldeten Arten der Gattung und kann auf den ersten Blick mit Bockkäfern der Gattung Oberea verwechselt werden. Die pontomediterrane Art ist von den Pyrenäen über die Alpen bis nach Südosteuropa, Syrien und rund um das Schwarze Meer verbreitet und bevorzugt colline bis montane Lagen. P. nigripes ist xerothermophil und kommt an Wärmehängen und Kalktriften vor. Die Käfer entwickeln sich an Doldengewächsen (Umbelliferae), z.B. an Kälberkropf (Chaerophyllum) und an Laserkraut (Laserpitium). In Deutschland liegen aktuelle Meldungen nur aus Bayern und Baden-Württemberg vor. Die Art gilt als gefährdet (RL 3). (CB)
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12.07.2019
Anatis ocellata (L., 1758)
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Der Augenmarienkäfer Anatis ocellata ist mit 8 bis 9 mm der größte Vertreter der Marienkäfer (Familie Coccinellidae) der deutschen Fauna. Er kommt von Europa bis Asien in Nadelwäldern von den tiefen Lagen bis in den subalpinen Bereich vor. Die Zeichnung der Art ist sehr variabel. In der Regel sind die Flügeldecken dunkelrot gefärbt, mit gelb umrandeten schwarzen Flecken. Die Rotfärbung kann aber auch heller ausfallen, die schwarzen Flecken können reduziert sein oder komplett fehlen, so dass nur helle Flecken übrig bleiben, was dem Käfer ein völlig anderes Aussehen verleiht. Käfer und Larven ernähren sich räuberisch von verschiedenen Blattlaus-Arten an Nadelbäumen. Der Augenmarienkäfer ist eine unserer häufigsten Marienkäferarten. (KR)
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05.07.2019
Attelabus nitens (Scop., 1763)
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Die Brutfürsorge des Eichenblattrollers Attelabus nitens (Familie Attelabidae) dürfte mit eine der interessantesten in der heimischen Käferwelt sein. Die Weibchen beißen in arttypischer Weise ein Eichenblatt von der Seite bis zum Hauptnerv ein und rollen dieses in Form eines kleinen Tönnchens zusammen. Das Ei wird in dieses Tönnchen gelegt und die Larve lebt vom langsam vertrocknenden Laub des Blattes. Der 4 bis 6,5 mm große Käfer ist fast einheitlich rot gefärbt. Lediglich Beine und Kopf sind glänzend lackschwarz. Er ist der einzige Vertreter seiner Gattung in einer mit nur drei Arten sehr artenarmen Familie in Deutschland, die mit 2000 Arten ihre größte Vielfalt in den Tropen und Subtropen erreicht. (KR/CB)
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28.06.2019
Pterostichus longicollis (Duft., 1812)
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Der 6 bis 7 mm lange Langhalsige Grabläufer Pterostichus longicollis (Familie Carabidae) ist einer von zahlreichen Vertretern der Gattung in Deutschland. Die xerophile Art ist in Europa ohne den Norden verbreitet und kommt nur in Wärmegebieten etwas regelmäßiger vor, sonst sehr zerstreut und selten. Man findet Pterostichus longicollis in Flussauen auf grundwassernahen Trockenrasen, meist auf Kalk- oder Lehmuntergrund unter Steinen und im Detritus. Höhere Lagen werden gemieden. In Deutschland liegen aus dem Nordwesten nur alte Meldungen vor, aus den anderen Bundesländern sind aktuelle Meldungen bekannt, insgesamt wird die Art selten nachgewiesen. In der Roten Liste ist sie als gefährdet (RL 3) eingestuft. (CB)
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21.06.2019
Omalisus fontisbellaquaei Fourcr., 1785
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Der 5 bis 7 mm große Breithalsfliegenkäfer Omalisus fontisbellaquaei (Familie Omalisidae) ist der einzige Vertreter der Gattung und Familie in Deutschland. Die Art ist von Spanien bis Südosteuropa verbreitet und erreicht nach Norden Deutschland und die Benelux-Staaten. O. fontisbellaquaei weist einen ausgeprägten Sexualdimorphismus mit geflügelten Männchen und brachypteren, flugunfähigen Weibchen auf. Letztere leben sehr versteckt und werden selten gefunden. Die Flügeldecken der Männchen sind rot gerandet, in höheren Lagen treten auch einfarbig schwarze Individuen auf. Man findet die silvicole Art an Waldrändern, auf Waldwiesen und Kahlschlägen auf Gräsern und in der Krautschicht. In Deutschland fehlt die Art in den nördlichen Bundesländern. Sie gilt als nicht gefährdet. (CB)
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14.06.2019
Drapetes cinctus (Panz., 1796)
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Der 4 bis 5 mm lange Gebänderte Scheinschnellkäfer Drapetes cinctus (Familie Lissomidae) ist der einzige Vertreter der Familie in Deutschland, die nahe mit den Elateridae und Throscidae verwandt ist. Die Art kommt von Südeuropa bis zum südöstlichen Nordeuropa vor und meidet den Einflussbereich des atlantischen Klimas. Im Süden und Osten kommt sie bis zum Kaukasus, Kleinasien und Syrien vor. Der stenotope, mycetophile Drapetes cinctus entwickelt sich im morschen Holz und unter verpilzter Rinde von Laubbäumen wie Buche (Fagus), Eiche (Quercus) und Birke (Betula). An warmen Tagen findet man die recht flüchtigen Käfer auf morschen Hölzern, gelegentlich auch auf Blüten. In Deutschland sind die Funde eher sporadisch und selten, die Art wird als gefährdet (RL 3) eingestuft. (CB)
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07.06.2019
Buprestis rustica L., 1758
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Der eurosibirisch verbreitete Bauern-Prachtkäfer Buprestis rustica zählt mit 12 bis 20 mm Größe schon zu den großen Arten der Prachtkäfer (Familie Buprestidae) in Deutschland. Seine Entwicklung vollzieht sich vor allem in Fichte (Picea) und Tanne (Abies), aber wohl auch anderen Nadelhölzern und dauert zwei bis drei Jahre. Bei uns bevorzugt die Art montane bis subalpine Nadelwälder in Höhenlagen zwischen 800 und 1000 m ü. NN, daher sind ihren Vorkommen in Deutschland natürliche Grenzen gesetzt. Aus Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern ist die Art verschwunden. In Südwestdeutschland ist sie weniger häufig als in den ostdeutschen Verbreitungsgebieten. Da sie innerhalb ihres Verbreitungsgebietes nicht selten ist, wird die Art in der Roten Liste Deutschlands nicht aufgeführt. (KR/CB)
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31.05.2019
Nacerdes carniolica (Gistl., 1832)
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Der 12 bis 15 mm große Krainer Scheinbockkäfer Nacerdes carniolica (Familie Oedemeridae) ist eine von nur zwei Arten der Gattung in Deutschland. Früher wurde die Art zur Gattung Xanthochroa gestellt. N. carniolica ist in Süd- und Osteuropa verbreitet und erreicht in Deutschland die Südhälfte, wo sie inzwischen viel häufiger ist als noch vor 50 Jahren. Die stenotope, silvicole Art entwickelt sich in Kiefern- und Mischwäldern an stark vermoderten Stubben von Kiefer und Fichte. Die von Juni bis August auftretenden Imagines sind nachtaktiv und fliegen stark riechende Blüten an, z.B. Linde (Tilia), Rosskastanie (Aesculus) und Rose (Rosa). Die Tiere enthalten ein Gift, das auf der menschlichen Haut schlecht heilende Blasen verursacht. In Deutschland ist die Art als gefährdet (RL 3) eingestuft. (CB)
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24.05.2019
Chlorophorus figuratus (Scop., 1763)
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Der 7 bis 13 mm große Schulterfleckige Widderbock Chlorophorus figuratus (Familie Cerambycidae) ist einer von vier Vertretern der Gattung in Deutschland, allesamt recht selten. Mit seiner weißen Bindenzeichnung auf schwarzem Grund kann er bei uns nur mit C. sartor verwechselt werden. C. figuratus ist südpaläarktisch verbreitet, von Süd- bis Mitteleuropa, Kleinasien, dem Kaukasus und bis Westsibirien. Die stenotope, thermophile Art kommt an Wärmehängen und auf Steppenheiden vor und entwickelt sich zweijährig xylophag in toten Ästen einer ganzen Reihe von Laubhölzern, z.B. Ulme (Ulmus), Eiche (Quercus), Kastanie (Castanea) und weiteren. Die adulten Tiere sind Blütenbesuchern, man findet sie Juni bis August auf Blüten von Compositae, Umbelliferen und Weißdorn. In Deutschland gilt die Art als stark gefährdet (RL 2). (CB)
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17.05.2019
Chrysolina staphylaea (L., 1758)
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Der 6 bis 9 mm große Rotbraune Blattkäfer Chrysolina staphylaea (Familie Chrysomelidae) ist eine von 30 aktuell aus Deutschland gemeldeten Arten der Gattung Chrysolina. Die Art ist in fast ganz Europa (außer Spanien) und bis weit nach Asien verbreitet. Im späten 19. Jahrhundert wurde sie auch nach Nordamerika eingeschleppt und hat sich dort eingebürgert. Die eurytope, halotolerante Art lebt auf sumpfigen Wiesen, in feuchten Bachauen und an feuchten Waldrändern. Sie entwickelt sich oligophag an Minze (Mentha) und Wegerich-Arten (Plantago), seltener an Melissen (Melissa) und Basilikum (Ocimum). Man kann sie bereits im zeitigen Frühjahr in Genist, Heu und Detritus finden. Chrysolina staphylaea ist aus ganz Deutschland gemeldet und gilt als nicht gefährdet. (CB)
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10.05.2019
Malvapion malvae (F., 1775)
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Das Zweifarbige Malvenspitzmäuschen Malvapion malvae ist einer der wenigen Vertreter der Familie Apionidae, die sich auch problemlos am Bild bestimmen lassen. Kopf und Halsschild sind schwarz gefärbt, die Flügeldecken hellbraun mit schwarzen Schultern und einem schwarzen winkeligen Fleck, der über das Schildchen drüber hinaus nach hinten reicht. Meist ist auch ein breiter Nahtstreifen geschwärzt. Die Behaarung ist relativ dicht, lässt die Färbung aber in der Regel noch erkennen und macht die Art damit unverwechselbar. Die 1,8 bis 2,4 mm großen Käfer und ihre Larven leben an Malvengewächsen (Malvaceae), in deren Fruchtknoten sich die Larven entwickeln. Die Art ist über die gesamte paläarktische Region verbreitet. In der Roten Liste Deutschlands wird die Art nicht geführt. (KR)
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03.05.2019
Trichocellus placidus (Gyll., 1827)
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Der 4,2 bis 5 mm lange Pelzdeckenläufer Trichocellus placidus (Familie Carabidae) ist eine von zwei Arten der Gattung Deutschland. Die eurosibirische Art ist von Frankreich bis Westsibirien und von Fennoskandinavien bis Ungarn verbreitet. Die eurytope, hygrophile Art kommt an meso- bis eutrophen, sumpfigen Ufern, auf sumpfigen Wiesen und in feuchten Laubwäldern vor. Die Art kann bis in den montanen Bereich über 1000 m aufsteigen. Man findet Trichocellus placidus unter Grasbüscheln, im Moos und in pflanzlichem Detritus. Die Art ist aus ganz Deutschland gemeldet und gilt als nicht gefährdet. Von der mehr boreal verbreiteten Schwesterart T. cognatus kann man T. placidus durch den stärker und zur Basis gerader verengten Halsschild unterscheiden. (CB)
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26.04.2019
Cantharis pagana Rosh., 1847
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Der 6 bis 8,5 mm große Weichkäfer Cantharis pagana (Familie Cantharidae) ist einer von 24 Vertretern der Familie in Deutschland, die in der Bestimmung teilweise nicht einfach sind. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Spanien über Mitteleuropa bis Rumänien und Griechenland. Die montane, stenotope Art kommt in den Alpen und den Mittelgebirgen vor und fehlt in den nördlichen Bundesländern. Sie steigt bis zur Baumgrenze auf und wird vor allem an Waldrändern auf Bäumen, besonders Kiefer und Fichte sowie auf Gebüsch (z.B. Weißdorn) gefunden. In Deutschland ist Cantharis pagana nicht gefährdet. Die Art ist recht farbvariabel, was zur Beschreibung als C. fibulata und C. albomarginata geführt hat, die heute als Synonyme zu C. pagana geführt werden. (CB)
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19.04.2019
Dermestes frischii Kug., 1792
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Dermestes frischii (Familie Dermestidae) ist eine von 17 Arten der Gattung Dermestes in Deutschland, die als Speckkäfer bezeichnet werden. Der Name rührt daher, dass Käfer und Larven gelegentlich an Schinken und Speck gefunden werden und hier, wie auch an anderen tierischen Produkten, wie Trockenfisch, Häuten, Horn und ähnlichem schädlich werden können. In der Natur leben sie vor allem an alten, in der Sonne liegenden Kadavern und Äsern, von eingetrockneten Fleischresten, aber auch von Haaren und Federn, da sie in der Lage sind, Keratin zu verdauen. Die Art ist über die tropische Region von Amerika und Afrika, sowie die gesamte Holarktis verbreitet. In Deutschland ist sie eine der häufigsten Arten der Gattung und wird aus allen Regionen gemeldet. (KR/CB)
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12.04.2019
Triphyllus bicolor (F., 1792)
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Der 3,5 bis 4 mm große Baumschwammkäfer Triphyllus bicolor (Familie Mycetophagidae) ist in Mittel- und Südeuropa sowie im südlichen Nordeuropa verbreitet. Im Osten erstreckt sich das Verbreitungsgebiet bis West-Russland. In Deutschland kommt Triphyllus bicolor aktuell in allen Bundesländern vor, ist aber insgesamt eher als selten anzusehen. Die stenotope, silvicole Art ist mycetobiont und entwickelt sich an weichfleischigen Baumschwämmen an morschen Laubhölzern, vor allem Eiche (Quercus) und Buche (Fagus). Besonders bevorzugt wird der Leberpilz (Fistulina hepatica). Käfer und Larven ernähren sich von den Hyphen und Sporen der Pilze. Zu Verpuppung gehen die Larven in den Boden. In der Roten Liste Deutschlands wird Triphyllus bicolor als gefährdet (RL 3) geführt. (CB)
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05.04.2019
Curtimorda maculosa (Naez., 1794)
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Der 4 bis 5 mm große Stachelkäfer Curtimorda maculosa (Familie Mordellidae) ist einer von zwei Vertretern der Gattung in Deutschland, die sich durch die silberfarbene Fleckung der sonst schwarzen Flügeldecken unterscheiden. Curtimorda maculosa ist boreomontan verbreitet mit Vorkommen in Fennoskandinavien, den deutschen und französischen Mittelgebirgen und den Alpen. Die stenotope Art lebt auf lichten Stellen in Mischwäldern, Kahlschlägen und Lichtungen. Sie entwickelt sich an Stubben oder halbfaulen Stämmen von Fichte (Picea) an Baumpilzen, vor allem dem Violetten Lederporling (Nadelholz-Tramete, Trichaptum abietinum). In Deutschland liegen zwar Meldungen aus zahlreichen Bundesländern vor, die Art wird aber eher sporadisch gefunden und ist gefährdet (RL 3). (CB)
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29.03.2019
Callimus angulatus (Schrk., 1789)
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Der 7 bis 9 mm große Schmaldeckenbock Callimus angulatus (Familie Cerambycidae) ist der einzige Vertreter der Gattung in Deutschland. Die mediterrane Art ist von Spanien über Italien bis zum Kaukasus und in den Nordiran verbreitet. Circumalpin wird Mitteleuropa erreicht. Bei uns ist die thermophile Art auf Wärmegebiete in der Südhälfte Deutschlands beschränkt und dort überall sehr selten. Die Larve entwickelt sich in armdicken, abgestorbenen Ästen von Eiche (Quercus) und Buche (Fagus). Die schlanken, metallisch blauen Käfer findet man bei sonnigem Wetter an Wärmehängen und Waldrändern auf blühendem Weißdorn (Crataegus) und Kreuzdorn (Rhamnus), kaum auf anderen Blütenpflanzen. In Deutschland ist Callimus angulatus als stark gefährdet (RL 2) eingestuft. (CB)
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